Ich habe hier einige Inhaltshinweise zu meinen Büchern von A bis Z zusammengestellt und die Buchseiten verlinkt. Vielleicht ist ja etwas Interessantes für euch dabei.
Neulich schrieb mir jemand im Fediverse, er fühle sich nicht »divers« genug für Phantastik mit Diversität. Er sei ein monogamer cis hetero Mann. Und da möchte ich gern widersprechen. Heute richte ich mich einmal an alle, die diesen Beitrag lesen und straight (heterosexuell), cis und weiß sind. Oder auch ablebodied anstatt behindert, neurotypisch, allosexuell, nicht von Armut betroffen – mit anderen Worten: ich wende mich mit diesem Beitrag an Leute, die nicht einer oder mehreren marginalisierten Minderheiten angehören.
Das Lesen von Belletristik fördert die Empathie und das Sich-Hineinversetzen-Können in andere Lebenswelten. Dazu gibt es übrigens auch psychologische Studien, von denen einige z.B. Elea Brandt in ihrem lesenswerten Blogbeitrag „Ist Phantastik unpolitisch?“ verlinkt hat.
Wer aber als weißer cis hetero Mensch immer nur Bücher von anderen weißen cis hetero Menschen liest, die wiederum nur von weißen cis hetero Menschen handeln … ihr ahnt es schon, so hat man wenig Chancen, sich literarisch in die Erfahrungswelten von Menschen hineinzuversetzen, die nicht so sind, wie man selbst. Zum Beispiel queer. Oder Schwarz. Oder neurodivergent. Oder behindert. Oder oder oder … es gibt viele Diversitätsthemen.
In den USA gibt es zurzeit rechtskonservative bis hin zu noch rechteren Intiativen, die massiv Bücherzensur betreiben und bestimmte Bücher in Bildungseinrichtungen verbieten (googelt mal »Banned Books«). Davon sind auch Klassiker der Weltliteratur betroffen, sowie überdurchschnittlich viele Bücher über marginalisierte Themen, häufig auch von marginalisierten Autor*innen. Es gibt dort also immer mehr Menschen, die wollen, dass nur noch die Lebenswelten von weißen cis hetero Menschen in Büchern Gehör finden. Und wer sich fragt, zum Glück gibt es auch Gegenintiativen, die gegen diese Bücherzensur ankämpfen.
In Deutschland gibt es zurzeit keine Bücherzensur dieser Art und ich hoffe sehr, dass das auch in den kommenden Jahren und Jahrzehnten so bleibt.
Und was können wir heute tun? Ich bin bei weitem nicht die erste Person, die darüber schreibt, aber ich möchte auch gern daran erinnern, falls ihr noch nichts in der Richtung gehört oder gelesen habt: Liebe nicht marginalisierte Lesefans, bitte diversifiziert eure Bücherregale, wenn ihr dazu die Möglichkeit habt – zusätzlich zu dem, was ihr sonst so lest. Auf die Weise findet ihr vielleicht auch die eine oder andere Bücherperle, die euch sonst entgangen wäre. Viel Freude beim Lesen.
Fanart mit freundlicher Genehmigung von Wisesnail. (links Aziraphale, rechts Crowley) Wisesnail ist hier zu finden:Redbubble | Tumblr | Instagram | Linktree
Lesezeit: ca. 6 Minuten Bitte beachten: Dieser Blogbeitrag enthält Spoiler für die 2. Staffel von „Good Omens“, insbesondere Folgen 5 und 6. Außerdem Spoiler für die letzte Staffel der Serie »Supernatural«.
Am ersten Augustwochenende habe ich Staffel 2 von „Good Omens“ zu Ende geschaut und bin ein bisschen fassungslos im positiven Sinne, dass sie es tatsächlich durchgezogen haben mit einer Lovestory zwischen Crowley und Aziraphale (der deutsche Name dieser Figur ist Erziraphael, aber ich bleibe nun bei der englischen Version). Die Cafébetreiberin Nina spricht Crowley zunächst darauf an, wie lange er denn schon mit Aziraphale zusammen sei und er wehrt das ab. Ich dachte mir an der Stelle, das sei die einzige Szene, in der dieses Thema überhaupt beleuchtet wird. Weil ich Queerbaiting (1) schon sooo lange gewohnt bin.
Ich erinnere mich z.B. noch an die Serie »Supernatural« und all die Fans, die sich eine Liebesgeschichte zwischen Dean Winchester und dem Engel Castiel erhofften (das Shipping wurde »Destiel« genannt). Auch ich habe eine Weile lang darauf gehofft, vergeblich. Stattdessen gab es dort nur Queerbaiting, bis zum bitteren Ende. Bzw. das Ende war dann halt auch nicht wirklich ein Happy End für diese beiden Figuren, auch wenn Castiel immerhin eine direkte Liebeserklärung an Dean aussprechen durfte.
Und ich fange jetzt mal nicht an von all den anderen Geschichten, in denen es höchstens mal Andeutungen in Richtung Queerness gab, die man mit der Lupe suchen musste. Das ist teilweise auch heute noch so. Und ich fange auch nicht an von all den negativen Tropes wie „Bury your gays“ (2) und „depraved bisexual“, „sissy villain“ und so vielen anderen mehr, mit denen ich aufgewachsen bin.
Zurück zu „Good Omens“: Später sprechen Nina und Maggie mit Crowley noch einmal und raten ihm dazu, dass er mit Aziraphale über seine Gefühle sprechen sollte. Das bringt wohl einiges bei ihm ins Rollen. Und nicht zu vergessen, es gibt in dieser Staffel auch noch eine Lovestory zwischen einem anderen Engel und einem anderen Dämon.
Womit ich absolut nicht gerechnet habe und auch das ist dem jahrelangem Queerbaiting in so vielen Filmen, Serien etc. geschuldet: Crowley küsst Aziraphale und das nicht mal eben so ein bisschen, sondern leidenschaftlich und aus meiner Sicht sehr passend für die entsprechende dramatische Szene.
Apropos, Neil Gaiman hat auf Tumblr eine ganze Menge Fragen von Fans zu Good Omens beantwortet – ein Fan hat sie alle zusammengetragen. (3) Eine dieser Fragen (Übersetzung aus dem Englischen von mir): Frage: Lieben Crowley und Aziraphale einander? Neil Gaimans Antwort: “ (…) wenn jemand, der die erste und zweite Staffel von Good Omens gesehen hat, nicht verstanden hat, dass Aziraphale und Crowley sich lieben, dann wird er es nie erkennen, und der Kuss ist nicht dazu da, um zu zeigen, dass sie verliebt sind.“
Und es gibt noch andere queere Details und damit meine ich nicht nur die beiden queeren Frauen Nina und Maggie. Niemand anderes als Gott hat in der englischen Originalversion die Pronomen they/them (was nur ganz kurz einmal auftaucht und mir fast entgangen wäre). Das könnte man so betrachten, dass Gott in diesem Urban-Fantasy-Universum genderqueer, nichtbinär oder vielleicht multigender oder agender ist.
Und über all das regen sich nun offenbar die Leute auf, denen das „viel zu woke“ sei. („Woke“ ist ja mittlerweile ein Kampfbegriff aus dem rechten politischen Spektrum.) Harlows Stories zitierte auf Instagram einen Kommentar auf Youtube, unter einem Video zur 2. Staffel: „Die zweite Staffel ist ja sehr politisch korrekt. Werde mir die Serie nicht weiter anschauen.“ Ich fürchte, es wird noch viele solcher Kommentare zur 2. Staffel geben, die sich insbesondere über die queere Repräsentation aufregen.
Sonja Rüther schrieb ebenfalls auf Instagram in einem anderen Zusammenhang (4): »Letztens las ich unter einem Beitrag, dass es unerträglich sei, dass nun in „jedem Roman“ die Figuren queer wären und alle AutorInnen diesen „Trend“ mitmachen.« Diese Kritik sehe ich mittlerweile auch öfter mal bei Filmen und Serien. Darauf hatte ich Sonja Rüther geantwortet: »Es gibt immer noch sehr viele Geschichten ganz ohne queere Figuren und auch ohne sonstige Diversität. Außerdem: Diversität aller Art hat es schon immer gegeben, sie wird nur gerade sichtbarer, auch durch Social Media. Aber sie ist gewiss kein neuer „Trend“.« In diesem Zusammenhang kann ich einen englischsprachigen Blog der nichtbinären Autory T. Thorn Coyle empfehlen: „Subtracting Homogeneity“. (5)
Wie könnte es mit einer möglichen Staffel 3 weitergehen? Dazu habe ich diesen englischsprachigen Artikel auf Screenrant gefunden, der auch Neil Gaiman zitiert. Bitte beachten, auch dieser Artikel enthält Spoiler für Staffel 1 und 2. Sollte es aus welchen Gründen auch immer nicht zu einer Staffel 3 kommen, hat Neil Gaiman bereits angekündigt, dass er stattdessen einen entsprechenden Roman schreiben wird. (6)
Und ein Cosplay Seit der Pandemie habe ich mein Hobby Fantasy-LARP an den Nagel gehängt und ich bin auch nicht mehr in der Steampunkszene aktiv, aber die Lust an Kostümen und Verkleidungen bzw. auch die Freude am in andere Rollen schlüpfen ist mir geblieben. Es kommt allerdings nicht so oft vor, dass mich fiktive Figuren so sehr begeistern, dass ich ein Cosplay machen möchte. Bei Aziraphale und Crowley war es sozusagen Liebe auf den ersten Blick, schon bei Staffel 1. Durch einen Austausch mit meiner Metamour (7) über Cosplay-Ideen sind wir darauf gekommen, dass ich ein Aziraphale-Cosplay machen könnte und sie eines für Crowley.
Ich habe bei Vinted schon günstige Kleidung für Aziraphale gefunden. Eine weiße Jeans, einen weißen Blazer, eine beigefarbene Weste. Ein weißes Hemd mit dünnen Streifen habe ich sowieso schon im Kleiderschrank und mit einer karierten Fliege ist das Outfit perfekt. Außerdem eine schicke Teetasse mit Untertasse und eine Taschenuhr. Ich habe auch den weißen Becher mit Flügeln statt Henkel gefunden, der hin und wieder in der Serie zu sehen ist. Und da Aziraphale eine Buchhandlung betreibt, überlege ich nun ersthaft auf Phantastikconventions, auf denen ich als Autorin mit einem Bücherstand vertreten bin, mal mit meinem Aziraphale Cosplay aufzuschlagen. Ich nehme dann auch eine Taschenbuchausgabe von »Good Omens« mit.
Heute ist wieder der internationale Tag gegen Queerfeindlichkeit. Und am 1. Juni beginnt der Pride Month. In diesem Zusammenhang hatte ich schon im vergangenen Jahr einen Instagrambeitrag geschrieben, den ich gern noch hier in meinen Blog übertragen und bei der Gelegenheit auch aktualisieren wollte.
Es geht mir um den beliebten Spruch „Love is love“. Ich muss ganz ehrlich sagen, ich finde ihn zwiespältig, denn: Wir sind als Gesellschaft noch lange nicht da, dass Liebe einfach Liebe ist, ganz egal, wer wen liebt. Wäre ja schön, wenn es so wäre, aber noch ist das eine Utopie.
Weil es immer noch an allen Ecken und Enden überall auf der Welt Queerfeindlichkeit gibt. Siehe z.B. diesen aktuellen Artikel von Queer.de.Teilweise flammt sie auch dort wieder auf, wo sie teilweise schon zumindest in politischen Beschlüssen überwunden war – man schaue sich nur mal die transfeindlichen neuen Gesetze in einigen Staaten der USA an. Weil es immer noch teilweise mit der Gleichberechtigung queerer Menschen erheblich hapert. Auch der Entwurf zum Selbstbestimmungsgesetz, der nun öffentlich einsehbar ist, sorgt für Kritik (siehe z.B. diesen Artikel.) Weil sich viel zu viele Menschen über inklusive Sprache (Gendern) oder über Neopronomen aufregen. Weil „Love is love“ Teile der queeren Community nicht berücksichtigt, z.B. aromantische Menschen, bzw. auch andere Leute auf dem a_sexuellen Spektrum. Der Spruch berücksichtigt übrigens auch nicht, dass Queerness sich nicht nur auf die sexuelle Orientierung beziehen muss, sondern auch trans, genderqueere, nichtbinäre Menschen meint.
Weil „Love is love“ all die Unterschiede zwischen cis/hetero/allosexuellen/dyageschlechtlichen Menschen und queeren Menschen ausblendet. Unterschiede, die es nun mal gibt und die man auch anerkennen sollte, anstatt sie unsichtbar zu machen.
Das ist ein bisschen so, als wenn ich zu einer Person of Color sagen würde, „Ich sehe keine Hautfarben“ oder zu einer behinderten Person: „Ich sehe deine Behinderung nicht“ oder „Du siehst für mich nicht behindert aus“. Menschen sind nun einmal unterschiedlich, in all ihrer Vielfalt.
Last but not least: Ich bin mir ziemlich sicher, dass es queere Menschen gibt, die den Spruch gern mögen, die ihn vielleicht auf angenehme Weise empowernd finden. Das ist eine individuelle Entscheidung. Aber ich würde nicht als gegeben voraussetzen, dass alle queeren Leute diesen Spruch gern lesen oder selbst verwenden, aus oben genannten Gründen.
Ich lebe seit einigen Jahren in einem Polycule (polyamores Beziehungsgeflecht). Als Autorin habe ich bisher fast ausschließlich mononormativ geschrieben, aber inzwischen habe ich mit Henny aus „Hexen in Hamburg: Verflucht“ auch eine polyamore Hauptfigur. Mononormativität ist die gesellschaftliche Annahme bzw auch das Vorurteil, dass ausschließlich (romantisch-sexuelle) Beziehungen zu zweit erstrebens- und wünschenswert sind. Oft in Verbindung mit Heteronormativitität: darin werden gegengeschlechtliche/heterosexuelle Beziehungen zu zweit zur »Norm« erklärt.
Bei Polyamorie dagegen gibt es Beziehungen mit mehreren Personen – mit dem ausdrücklichen Konsens aller Beteiligten.
Eine weitere alternative Beziehungsform ist die Beziehungsanarchie. Auf Wikipedia kann man darüber lesen: »Beziehungsanarchie ist die Praxis, zwischenmenschliche Beziehungen auf der Basis individueller Wünsche anstatt feststehender Normen und Regeln zu führen. Sie unterscheidet sich von der Polyamorie dadurch, dass sie annimmt, man brauche keine formelle Unterscheidung zwischen verschiedenen Typen von Beziehungen. Beziehungsanarchisten betrachten jede Beziehung (Liebesbeziehungen und andere) individuell, im Gegensatz zu der üblichen Kategorisierung nach gesellschaftlichen Normen wie „nur Freunde“, „in einer Beziehung“, „in einer offenen Beziehung“.(1)
Und dann gibt es natürlich auch noch die offene Beziehung. Diese gestaltet sich häufig so, dass eine Person sexuelle Kontakte zu mehreren Personen hat, aber »nur« eine romantische (und/oder sexuelle Haupt-)Beziehung. Auch hier besteht ein Konsens der beteiligten Personen.
In der Belletristik ist Mononormativität so verbreitet, dass das Handlungsmuster »Dreiecksbeziehung«/ »Love Triangle« in 99% der Fälle bedeutet, dass die beteiligten drei Personen vorübergehend unglücklich sind – weil sie sich früher oder später zwischen zwei Personen als Partner*in entscheiden müssen. Als polyam Person frustriert mich das mittlerweile so sehr, dass ich einen weiten Bogen um solche Geschichten mache.
Auch ist es standardmäßig in diesen Geschichten so, dass die Figuren noch nie von Polyamorie, offenen Beziehungen oder Beziehungsanarchie gehört haben und noch nicht mal zumindest kurz darüber nachdenken, ob das für sie in Frage käme. Und das finde ich noch frustrierender als solche unglücklichen Liebesdreiecke. Weil das jegliche alternative Beziehungsform ausblendet und so tut, als gäbe es diese gar nicht. Über genau dieses Thema denken übrigens zwei Figuren in einer Novelle von mir nach – in dieser Geschichte geht es um Polyamorie mit vier Personen und wenn alles klappt, veröffentliche ich sie 2024.
Meine Bitte an die Autor*innen hier – wenn ihr über dramatische, unglückliche Liebesdreiecke schreiben wollt – lasst eure Figuren doch mal kurz über alternative Beziehungsmodelle nachdenken. Vielleicht kommen sie dann zu dem Schluss, dass das nichts für sie sei, aber sie haben dann zumindest nebenbei aufgezeigt, dass es noch mehr gibt als mononormative Beziehungen zu zweit.
Weiterführendes Jährlich am 23. November ist der »Polyamory Day«, mehr dazu gibt es hier: https://polyamoryday.com/
Mehr über Polyamorie kann man auf dieser deutschsprachigen Webseite erfahren: http://www.polyamorie.de/
Mittlerweile gibt es im deutschsprachigen Raum immer mehr Romane mit nichtbinären Nebenfiguren, die oft auch ein Neopronomen nutzen (z.B. dey, xier, sier, they …)
Wenn ihr die Buchliste »Phantastik mit Diversität« am PC aufruft und mit den Tasten Strg, F das Suchfeld öffnet, könnt ihr dort »nichtbinär« und »nonbinary« eingeben, dann werden euch mehrere Bücher mit nichtbinären Figuren angezeigt.
Nichtbinäre Protagonist*innen gibt es in der deutschsprachigen Literatur bisher noch nicht so viele. Ich habe mich vor einiger Zeit in Social Media nach entspechenden Büchern umgehört und mir wurden die folgenden genannt – und sicherlich gibt es auch noch mehr, diese Auflistung ist nicht vollständig.
Ergänzung 2023: »A Midsummer’s Nightmare«, ein Dark-Akademia-Roman von Noah Stoffers (erscheint im Februar 2024 und ist bereits vorbestellbar)
»The Curse of Time and Taste« von Anne Herzel, ein Fantasyroman mit einem nichtbinären Piratenkäpt’n als Hauptfigur.
»Magnus Chase« (Band 1-3) von Rick Riordan. Die Love Interest Person des Protagonisten ist nichtbinär/genderfluid. Das Genre ist YA/Urban Fantasy. Auch darüber hinaus mit sehr diversen Figuren besetzt. https://de.wikipedia.org/wiki/Rick_Riordan#Magnus_Chase
In »Bus 57: Eine wahre Geschichte« von Dashka Slater geht es um eine agender Person. Das Buch basiert, wie der Titel es sagt, auf einer wahren Begebenheit (Inhaltswarnungen: Queerfeindlichkeit bzw. Nichtbinärfeindlichkeit, Gewalt, Feuer, Rassismus) https://www.goodreads.com/book/show/42964498-bus-57—eine-wahre-geschichte
Illi Anna Heger dokumentiert die Verwendung von Neopronomen in Büchern, Comics, Filmen, Serien, Videospielen, etc., darunter gibt es entsprechend auch nichtbinäre Figuren: https://annaheger.de/pronomentexte
Bildnachweise: Die Urheberrechte der Buchcover liegen bei den jeweiligen Verlagen, Buchcoverdesigner*innen bzw. den Autor*innen.
Bücher mit nichtbinären oder trans Figuren gibt es auch auf der Buchliste »Phantastik mit Diversität«. Bitte am PC mit den Tasten Strg, F die Suchfunktion einschalten und ins Suchfeld »trans« bzw. »nichtbinär« oder »nonbinary« eingeben, dann werden euch entsprechende Bücher angezeigt. http://bit.ly/phantastikmitdiversität
Das von der Regierung geplante Selbstbestimmungsgesetz wird ja zurzeit stark diskutiert. Emma Kohler (auf Instagram: @_emmanzipation_) hat unter anderem diese Petition erstellt, die bereits von zahlreichen Menschen unterzeichnet wurde: #Selbstbestimmung2022 – TSG abschaffen https://www.change.org/p/selbstbestimmung2022-tsgabschaffen
Ich selbst war diese negative Repräsentation leid und das war einer der Gründe, warum ich eine lesbische trans Frau als Protagonistin in meiner viktorianischen Cosy Krimi Reihe »Die mysteriösen Fälle der Miss Murray« geschrieben habe. Da ich selbst cis bin, habe ich dafür auch mit Sensitivity Readern zusammengearbeitet.
Apropos Transfeindlichkeit: Vielleicht habt ihr den Begriff TERF (trans exclusionary radical feminist) gehört und fragt euch, was damit gemeint ist. Dieser Artikel erklärt das gut:
Dieses Thema gibt es im Rahmen des #Autor_innensonntags von Justine Pust.
Wenn ihr gern Phantastik lest, schaut gern mal auf diese Liste – die dort aufgelisteten Autor*innen sind queer, BI_PoC oder auf andere Weise divers, zum Teil auch intersektional (Teil mehrerer marginalisierter Gruppen): https://bit.ly/diversePhantastikAutor_innen (oder den QR Code im Bild nutzen).
In den Social Media, vor allem auf Instagram, gibt es verschiedene wöchentliche oder monatliche Beitragsaktionen für Autor*innen oder Buchblogger*innen, die über Hashtags gefunden werden können. (Hier ist eine Auflistung zu finden, die keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt: https://bit.ly/Autor_innen_Aktionstage.)
Ich möchte ebenfalls eine Aktion starten, speziell für queere Literatur, unter dem Hashtag #QueerBuchMontag. Die Aktion läuft vorerst vom 28. Juni bis 22. November, immer montags. Die Themen gebe ich vor. Manche davon richten sich speziell an Autor*innen, aber auch für Leser*innen ist etwas dabei.
Die Teilnahme verpflichtet zu nichts, man muss auch nicht jede Woche teilnehmen. Ich kündige das jeweilige Thema für den Montag sonntags um 15 Uhr an, auf meinem Twitterprofil – https://twitter.com/AZeichnerin (das ist öffentlich sichtbar, also auch für Leute, die nicht bei Twitter registriert sind). Wenn euch etwas zum jeweiligen Thema einfällt, zeigt ein Bild und schreibt etwas dazu. Nutzt unbedingt den Hashtag #QueerBuchMontag, damit man euren Beitrag leicht und zeitnah finden kann. Ihr könnt eure Beiträge z.b. auf Instagram, Facebook, Twitter oder im eigenen Blog schreiben.
Ich bin queer, entsprechend ist auch mein Blickwinkel auf dieses Thema. Hier sind einige Vorschläge von mir dazu, mit mehreren verlinkten Seiten.
An die Autor*innen unter euch: Sensitivity Reading Wenn ihr als Autor*innen über queere (LGBTIAQ+) Menschen schreibt, aber selbst nicht queer seid (oder auf andere Weise als eure Figuren) macht euch bitte auf die Suche nach Sensitivity Readern, die es sind. Sie können euch helfen, schädliche Stereotypen, unabsichtliche Darstellungen von Mikroaggressionen oder andere problematische Dinge zu eliminieren, die ihr möglicherweise versehentlich in euren Text bringt, einfach weil ihr nicht die entsprechende Lebenserfahrungen teilt. Auf diese Weise könnt ihr problematische Darstellungen von LGBTIAQ+ Menschen vermeiden, z.B. das fürchterliche Handlungsmuster »Bury your gays«, zu dem die Autorin Elea Brandt kürzlich eineninteressanten Beitrag in ihrem Blog geschrieben hat. Auf dieser Seite findet ihr Sensitivity Reader, oder fragt in Social Media: https://sensitivity-reading.de/
Recherchieren Sicherlich recherchiert ihr allerhand für eure schriftstellerischen Projekte, nicht wahr? Hier gibt es Recherchematerial in Sachen Diversität – auf dieser Liste findet ihr Links zu zahlreichen Texten, z.B. Blogbeiträge, Artikel, außerdem Bücher, Podcasts u.a., die sich mit Diversität und auch mit der Repräsentation von queeren Menschen befassen (Google Doc):
Mein Essayband »Diversity in der Literatur« beschäftigt sich ebenfalls mit vielen Diversitätsthemen, auch mit queeren Menschen.
An die Leserinnen unter euch Werft einmal einen kritischen Blick in euer Bücherregal. Seht ihr da ausschließlich Bücher von cisgender, heterosexuellen Autor*innen? Klar, bei vielen ist das nicht auf Anhieb ersichtlich und natürlich muss jede Person ganz individuell für sich entscheiden, ob, wann oder wie sie sich outet. Aber es gibt online Listen und Buchempfehlungen zu queeren (auch genannt »Own Voices«) Autor*innen – z.B. aus Buchblogs, die sich auf queere Bücher spezialisiert haben. Zwei dieser Blogs: QueerBuch – https://queerbuch.wordpress.com/ Like a dream – https://www.like-a-dream.de/
Last but not least hier der Vorschlag: Lest mehr Bücher mit queeren Figuren, mit queeren Geschichten. Das bietet nicht nur eine Abwechslung zur heteronormativ geprägten Mainstream-Literatur, es könnte auch euren Horizont erweitern.