Wie meine Buchcover entstehen

Ich habe Grafikdesign studiert. Die entsprechenden Kenntnisse nutze ich sehr gern, um meine Buchcover selbst zu gestalten und das macht mir sehr viel Spaß. Es klingt vielleicht skurril, ist aber kein Witz:
Oft habe ich Ideen für Buchcover, bevor das Buch überhaupt geschrieben ist. Die nenne ich gern Buchcoverbunnys, in Anlehnung an die Plotbunnys. Aktuell befinden sich auf meinem Rechner 5 Buchcover-Entwürfe, zu denen ich die entsprechenden Bücher erst noch schreiben oder – in einem Fall – überarbeiten muss. Die zeige ich aber erst dann, wenn die Bücher halbwegs fertig sind.

Meistens verwende ich Fotografien aus Fotoagenturen, entweder einzeln oder ich montiere zwei oder mehr mit einem Grafikprogramm zusammen (z.B. bei „Der Stern des Seth”, „Die Rolle seines Lebens” und „Frei und doch verbunden”) oder ich kombiniere sie mit eigenen Illustrationen (die stilisierten Tiere auf dem Cover von „Vanfarin – Von Untoten und Totems”).

Bei einigen Büchern habe ich ganz bewusst auf (Foto-)Abbildungen von Menschen verzichtet, unter anderem weil es gar nicht so leicht ist, passende Modelle zu finden – gerade für den Phantastik-Bereich.
Bei „Berlingtons Geisterjäger 1 – Anderswelt“ gab es ursprünglich ein von mir gemaltes Portrait von Victor Berlington auf dem Buchcover, in Kombination mit dem Hintergrundbild.
Nachdem mir allerdings immer wieder LeserInnen zurückgemeldet haben, dass sie illustrierte Gesichter in dieser Form auf Buchcovern ablehnen, habe ich das Portrait entfernt, so dass nur noch die Hintergrund-Landschaft zu sehen ist. Man könnte auch sagen, Victor Berlington ist wohl in der Anderswelt verschwunden.

Beim Cover zu „Ein Mann namens Flora“ habe ich absichtlich in die Klischeekiste gegriffen und ein rosafarbenes Cover mit Blumen gestaltet – nicht, weil es mir persönlich so gut gefällt, sondern weil es perfekt zum Protagonisten und seinen Vorlieben passt.

Bei „Die mysteriösen Fälle der Miss Murray” habe ich eine original historische Modezeichnung als Vorlage für die Silhouette von Miss Murray genommen und diese kombiniert mit Jugendstilornamenten sowie einem tapetenartigen Hintergrund, der ebenfalls Ornamente zeigt. Um den Wiedererkennungseffekt der Reihe zu erhalten, ist das Grundmotiv bei den verschiedenen Bänden immer dasselbe, nur die Hintergrundfarbe ändert sich. Je nachdem, wie lange ich diese Reihe noch fortsetze, kann es aber auch sein, dass ich hier später noch Änderungen vornehme.

Übrigens: Das Foto einer rötlich beleuchteten Gasse auf dem Cover von „Berlingtons Geisterjäger 2 -Mördernächte” soll eine Gasse im viktorianischen Whitechapel (in London) darstellen, ist aber in Wirklichkeit von dem Fotografen im heutigen Italien aufgenommen worden.