Hier einige deutschsprachige Bücher (teilweise auch ins Deutsche übersetzt) mit trans Hauptfiguren (oder trans und nonbinary):
Im Februar habe ich „A Midsummer’s Nightmare“ von Noah Stoffers gelesen und kann den Roman sehr empfehlen. Meine Rezension gibt es u.a. hier bei Lovelybooks.
Neulich habe ich angefangen, „Yadriel & Julian – Cemetery Boys“ von Aiden Thomas, zu lesen, das ist ein Urban Fantasy Bestseller mit vielen guten Bewertungen.
Falls ihr Lust habt, euch weitere passende Buchempfehlungen anzuschauen, stöbert gern mal auf diesen Seiten:
Lesezeit: ca. 2 Minuten Stellen wir uns Folgendes vor: Eine Person schreibt in Social Media einen Beitrag über etwas aus der Popkultur, das ihr sehr gut gefallen hat. Ein Game, ein Film, eine Serie, ein Buch, eine Graphic Novel o.ä … vielleicht ist diese Person auch aktiv im entsprechenden Fandom, falls es eines gibt oder kennt bereits mehrere andere Werke der kunstschaffenden Leute, die an dem Werk beteiligt waren.
Ich habe früher auch öfter mal in Social Media von etwas aus der Popkultur geschwärmt. Meine Erfahrung mit solchen Beiträgen: Es dauert oft nur wenige Minuten oder Stunden, bis die erste Person kommentiert: „Ich mochte Film X überhaupt nicht.“ Oder: „Die Serie Z fand ich total scheiße, weil …“ „Ich habe dieses Buch abgebrochen, was für ein Müll!“ „Dies, das und jenes hat mir gar nicht gefallen.“
Oder ähnliches. Sicherlich habt ihr schon solche Kommentare gelesen, oder vielleicht auch selbst geschrieben. Aus so unterschiedlichen Meinungen können sich theoretisch interessante Gespräche ergeben. Aber oftmals auch nicht, weil die Meinungen bereit feststehen. Oft basieren sie auf unterschiedlichen Geschmäckern, und über Geschmack lässt sich bekanntlich nicht streiten, wie das Sprichwort sagt.
Und ich möchte noch etwas zu bedenken geben: Es ist nicht immer auf den ersten Blick klar, wie viel ein Buch, ein Film, eine Serie etc. einer Person bedeuten oder auch nicht. Ein persönliches Beispiel und da muss ich bisschen ausholen: Ich habe gesundheitlich bedingt viele Schwierigkeiten in meinem Leben und lebe dauerhaft mit Existenzminimum. Ich kann vieles nicht machen, was für andere, privilegiertere Menschen überhaupt kein Problem ist, z.B. Urlaubsreisen oder größere Anschaffungen. Ich kann seit der Pandemie noch weniger als früher machen, weil ich zu den vulnerablen Gruppen, den Risikopatient*innen, gehöre. Ich musste zum Beispiel mein Hobby Fantasy-LARP an den Nagel hängen.
Wenn ich Filme oder Serien sehe oder Bücher lese, die mir richtig gut gefallen, sind diese für mich ein kleiner oder auch größerer Lichtblick zwischen all diesen Schwierigkeiten. Entsprechend bedeuten sie mir viel und ich persönlich möchte mir diese Lichtblicke nicht durch Kommentare kaputt machen lassen, die diese Filme, Serien, Bücher etc. miesmachen.
Ich versuche es mal mit einem Vergleich: Stellt euch vor, ihr habt eine seltene und wunderschöne Blume gefunden und mit nach Hause gebracht. Eurem Partner oder eurem Kind oder einer Freundin gefällt diese Blume aber überhaupt nicht. Anstatt sie euch zu lassen, trampeln sie darauf herum, bis die schöne Blume ganz zerknickt ist. Kein schönes Gefühl, oder? So ungefähr fühle ich mich, wenn ungefragt Dinge miesgemacht werden, die mir gefallen.
Und ich denke, wir alle brauchen Lichtblicke in diesen schweren Zeiten, angesichts all der Krisen in unserer Welt. Und das sieht eben für jeden unterschiedlich aus: Person A hat ein erfüllendes Hobby, Person B liest gern dieses oder jenes Genre, Person C geht gern ins Kino, Person D engagiert sich ehrenamtlich und so weiter und so fort. Mit anderen Worten und da wiederhole ich mich: Ihr wisst vielleicht gar nicht, was einer Person Freude macht oder ihr wichtig ist.
Deshalb, wie wäre denn Folgendes: Wenn ihr Beiträge seht, in denen Leute von einer Sache schwärmen und euch hat diese überhaupt nicht gefallen – scrollt einfach weiter. Das ist nicht schwer und ihr spart euch auch die Zeit, einen Kommentar zu verfassen. Oder fragt erst mal im Sinne von Konsens, ob die Person, die von dieser Sache so schwärmt, eine andere Meinung zu diesem Werk hören möchte oder lieber nicht.
Eine weitere gute Möglichkeit, die ich selbst auch nutze: Wenn ihr eure Meinung oder Kritik über diese Sache (Film, Buch, Serie etc.) kundtun wollt, kommentiert nicht ungefragt bei anderen, sondern schreibt einen eigenen Beitrag, in dem ihr dann auch erzählen könnt, was genau euch daran nicht gefallen hat. Ihr könnt auch dazu schreiben, ob ihr für eine Diskussion bzw. einen Meinungsaustausch offen seid oder nicht. Natürlich könnt ihr auch Rezensionen oder Bewertungen in entsprechenden Portalen, im eigenen Blog, o.ä. schreiben.
Den folgenden englischsprachigen Blogbeitrag habe ich schon öfter empfohlen und er passt auch hier wieder:
»On Spoilers, Critisism and Consent« von Xeledons Spiegel
Content Note: Erwähnung von Erotik, Sex, Pornografie und expliziten Sexszenen
Lesezeit: ca. 3 Minuten.
Ich verbinde das Thema des Autor_innensonntags mit weiteren: Grauasexualität (1) und das Schreiben von Romance oder Erotik, aus persönlicher Sicht.
Ich bin grau-asexuell und wohl auch ein bisschend demisexuell. Beides fällt in das weite asexuelle Spektrum. Ich habe mich schon mehrfach im Romance-Genre versucht. Mehrmals kam da allerdings das Feedback, da fehle die Emotionalität oder die Sinnlichkeit. Und nun frage ich mich, ob das teilweise an meiner Grauasexualität liegen könnte. Und zwar im Hinblick auf Folgendes: Lange oder auch wiederholte Beschreibungen und Gedankengänge, wie toll und attraktiv eine Figur aussieht, gefallen mir nicht, bzw. ich kann damit wenig anfangen. Entsprechend halte ich mich mit solchen Beschreibungen eher zurück. Bzw. ich muss mich dazu zwingen, das mehr einzubauen oder erhalte entsprechendes Feedback, das ich das tun sollte.
In meinen Alltag „springe“ ich auch nicht auf vieles an, das allosexuelle Leute (2) interessiert, die dann z.B. sagen oder denken: „Was für ein knackiger Hintern!“ oder „Was für tolle Muskeln“ oder „Was für ein schöner Busen“ und so weiter. Auf mich persönlich wirken solche Betrachtungen oft wie eine Objektifizierung – selbst, wenn das nicht so gemeint ist.
Auf der anderen Seite hat es mir früher viel Freude gemacht, explizite Sexszenen zu schreiben. Eine mögliche Erklärung dafür ist die Aegosexualität (früher bekannt als Autochorissexualität). Das ist eine Untergruppe der Asexualität, die wie folgt definiert wird: „Eine Trennung zwischen sich selbst und einem sexuellen Ziel/Objekt der Erregung; kann sexuelle Fantasien oder Erregung als Reaktion auf Erotik oder Pornografie beinhalten, aber ohne den Wunsch, an den darin enthaltenen sexuellen Aktivitäten teilzunehmen.“ Ein weiterer Aspekt dieser Sexualität: „[Entsprechende Personen] phantasieren über Sex, stellen sich dabei aber andere Personen als sich selbst vor und/oder sehen diese in der dritten Person, als ob sie diese im Fernsehen sehen würden (…)“ (3)
Und so ähnlich ging es mir früher auch, wenn ich explizite Sexszenen geschrieben habe, die dann entsprechend in meinem „Kopfkino“ abliefen. Inzwischen hat sich schriftstellerisch ein Wandel für mich ergeben, ich schreibe keine expliziten Szenen mehr, sondern blende an der Schlafzimmertür, dem Bett oder anderen Orten quasi ab. Aber man soll nie „Nie“ sagen. Vielleicht schreibe ich doch mal wieder ein Buch mit expliziten Szenen, wer weiß. Wenn es zur Story passt, warum nicht?
Eine Pride Flagge für romantische Asexualität
Wichtig im Zusammenhang mit dem asexuellen Spektrum ist auch das Split-Attraction-Modell (4): Eine Aufteilung in sexuelle und romantische Anziehung, bzw. auch noch andere Formen von Anziehung. Hier ein persönliches Beispiel: Ich habe in meinem Alltagsleben ein großes Interesse an Romantik, aber weniger an Sex. In diesem Zusammenhang fand ich den Begriff „romoace“ oder „romantic asexual“ interessant, den ich neulich kennengelernt habe. (5)