Die Rechtschreibpolizei

Abbildung: Alexas_Fotos, Pixabay

Neulich las ich einen Beitrag in einer Facebook-Gruppe für Autor*innen. Die Verfasserin regte sich darüber auf, wieviele Leute Rechtschreib- oder Zeichensetzungsfehler in ihren Gruppenbeiträgen hätten. Man hätte doch eine Verantwortung als Autor*in, fehlerfrei zu schreiben. Immer und überall.

Ich habe schon öfter Beiträge dieser Art (auch in anderen Gruppen) gelesen und muss ganz ehrlich sagen, so etwas verleidet mir die Zugehörigkeit zu eben solchen Gruppen. Heute bin ich deshalb aus einer ausgetreten, nachdem ich schon längere Zeit mit dem Gedanken gespielt habe. Weil dort für meinen Geschmack zu viele Trolle unterwegs sind.

Mein erster Gedanke war es, die folgenden Zeilen als Kommentar zum Beitrag zu posten. Allerdings hatte ich keine Lust auf einen Shitstorm.

Hier ein paar Argumente meinerseits:

1. Manche Leute posten Beiträge oder Kommentare über ihr Smartphone, Tablet oder ähnliche Geräte, die eine Autokorrektur verwenden. Und wir alle wissen, was für skurrile Fehler mitunter bei der Autokorrektur geschehen oder mit Apps, die einem Worte vorschlagen (ich habe keine Ahnung, wie das entsprechende Fachwort dafür heißt).

2. Manche Menschen, darunter auch Autor*innen, leiden an einer Rechtschreibschwäche. Ihre Fehler sind also keineswegs auf Schludrigkeit oder Faulheit zurückzuführen.

3. Beiträge und -Kommentare in sozialen Netzwerken sind keine druckfertigen Bücher oder wissenschaftliche Arbeiten. Sie werden oftmals in Umgangssprache verfasst und weder vor noch nach dem Posten lektoriert. Außerdem werden keine Noten, Bewertungen oder Rezensionen dafür vergeben. Soziale Netzwerke sind übrigens auch kein Deutschunterricht.

Nebenbei bemerkt: Auch in mündlichen Gesprächen unterlaufen den meisten Menschen kleine „Fehler“, da sie nicht druckreif sprechen und anders als Schauspieler*innen keine Texte auswendiglernen, ehe sie diese wiedergeben.

4. Kommentare werden häufig mit hoher Geschwindigkeit geschrieben, vor allem, wenn man sich in einer Diskussion befindet, an der sich mehrere Leute beteiligen. Und je schneller man schreibt, desto höher natürlich die Fehlerrate.

Insofern finde ich es ein bisschen anmaßend, von den Beiträgen anderer zu erwarten, dass sie fehlerfrei sind. Nicht, dass wir uns falsch verstehen – natürlich ist es wünschenswert, möglichst fehlerfrei zu schreiben, auch in sozialen Netzwerken. Fehlerfreie Texte lesen sich nun mal angenehmer. Aber aus meiner Sicht ist das kein Grund, sich über Fehler aufzuregen. Denn: Nobody is perfect.

Das ist so etwas typisch Deutsches: Andere ungefragt auf deren Fehler hinzuweisen und darüber zu meckern. Anstatt erst mal bei sich selbst anzufangen.

Last but not least: Wer Rechtschreibfehler in diesem Text findet, darf sie behalten.

Das große A

Abbildung: Pixabay

Buchhandlungen regen sich ja gern über Amazon auf. Aus Sicht einer traditionellen, stationären Buchhandlung kann ich das gut nachvollziehen. Und ja, ich kaufe auch gern lokal und vor Ort ein, das gilt dann natürlich auch für die freundliche Buchhandlung um die Ecke.

Seit ich Selfpublisher bin, sehe ich das Thema allerdings auch aus einer anderen Perspektive. Meine Bücher liegen nicht in stationären Buchhandlungen aus. Und da ich ein Nischengenre bediene, habe ich dort auch wenig Chancen. Übrigens finde ich auch die Bücher meiner AutorenkollegInnen bis auf wenige Ausnahmen nicht in Buchhandlungen, denn die meisten von ihnen sind entweder auch Selfpublisher oder aber in kleinen, unabhängigen Verlagen. Oder aber sie schreiben Genres, die man auch kaum in traditionellen Buchhandlungen findet, z.B. Gay Romance.

Aber auch stationäre Buchhandlungen sind letztendlich kommerziell ausgerichete Unternehmen, daher werden dort vor allem die Publikationen der großen Publikumsverlage angeboten (Ausnahmen bestätigen wie immer die Regel).

Der Publishing on Demand Anbieter BoD liefert eines meiner Bücher zwar auch an Buchhandlungen, aber das dauert länger.

Amazon ist weltweit die größte Onlinebuchhandlung mit dem größten Angebot. Das geht soweit, dass ich Bücher nicht mehr mühselig googele, sondern direkt bei Amazon suche. Selbst wenn sie nicht mehr aufgelegt werden, findet man meistens noch Hinweise dazu. Oder Restpostenexemplare.

Mir ist durchaus bewusst, dass Amazon als Konzern immer wieder in der Kritik steht. Auf der anderen Seite ist es für Selfpublisher eine der besten Veröffentlichungs – und Vertriebsplattformen, die man sich denken kann.
Das sind die zwei Seiten einer Medaille…

Sollte es irgendwann einmal eine bessere Alternative als Amazon geben mit einer ähnlichen Reichweite, würde ich dorthin wechseln. Aber bis dahin bin ich weiter beim großen „A“. Mein Roman „Der Stern des Seth“ wird Ende des Jahres dort ebenfalls hinwechseln und dann auch in der E-Book Flatrate „Kindle Unlimited“ erhältlich sein.

Und zum Thema „Einkaufen und Gutes Tun“:
Übrigens kann man bei Amazon zahlreiche gemeinnützige, Organisationen einfach durch seinen Einkauf unterstützen, ohne Mehrkosten (darunter z.B. Die UNO-Flüchtlingshilfe, Mein Grundeinkommen e.V. und den WWF). Die gewünschte Organisation kann ausgewählt werden. Für die Unterstützung ist es notwendig, einfach immer über diese Website auf Amazon zu gehen:
https://smile.amazon.de/