Schreibtipp: Charakternamen finden

Zunächst einmal: Besonders empfehlenswert finde ich die Seite
https://www.behindthename.com/
Auf dieser Webseite findet ihr Namen aus aller Welt, mit ihrer Bedeutung (sofern bekannt), sowie zahlreiche historische Namen und viele aus Mythologien.

Wenn ihr Phantastik schreibt und entsprechend Phantastiknamen für eure Charaktere entwickeln möchtet, sucht am besten im Internet, ob die betreffenden Namen schon irgendwie genutzt werden. Ihr wollt ja sicherlich nicht, dass eure Figuren so heißen wie ein Medikament, eine eingetragene Marke oder eine Kleinstadt irgendwo auf der Welt.

Eine gängige Methode für Phantastiknamen: Man nehme einen realen, schon vorhandenen Namen und ändere einige Buchstaben, oder ordne die Buchstaben anders an. Ein Beispiel aus „Die Tribute von Panem“ ist der Name „Peeta“, der an die englische Aussprache von „Peter“ erinnert.
V.E. Schwab hat in einer ihrer Buchreihen eine Figur namens „Alucard“ und das ist, ihr ahnt es schon, „Dracula“, nur rückwärts geschrieben.
Auf ähnliche Art könnte aus einem „Jörn“ ein „Jorn“ werden, aus „Sabrina“ eine „Sabena“, aus „Elias“ vielleicht „Eljas“ und sicherlich fallen euch noch andere kreative Namensveränderungen ein.

Einige Leute bedienen sich gern an Namen aus den weltweiten Mythologien oder der Folklore. Bei eher unbekannten mythologischen oder folkloristischen Gestalten vielleicht keine schlechte Idee, aber von sehr bekannten würde ich eher abraten, da diese eben schon gewissermaßen „besetzt“ sind. Gleiches gilt für die Namen von Gottheiten, Dämonen, Geistern … Es sei denn, eure Figuren haben Eltern, die ihre Kinder gezielt nach diesen mythologischen/folkloristischen Gestalten benannt haben, dann ergibt das Sinn.

Ich beobachte häufiger in Romance-Romanen, dass die Hauptfiguren sehr ungewöhnliche oder seltene Namen haben. Manchmal sind das englischsprachige in einem deutschsprachigen Setting, was durchaus passen kann, da solche Namen auch im deutschsprachigen Raum gern verwendet werden. Teilweise sind es Namen aus ganz anderen Kulturkreisen, obwohl der Hintergrund der Figur eigentlich nicht dazu passt. Da wäre eine passende Hintergrundgeschichte (wie kam es zu diesem Namen?) aus meiner Sicht eine gute Idee. Meine Schwester beispielsweise wurde in Peru geboren und ihr zweiter Vorname ist ein spanischer, wie man ihn auch in Peru finden kann.
Vielleicht wählen einige Autor*innen seltene Namen, um sich von der Masse abzuheben, oder weil diese Namen gerade im Trend liegen? Aus meiner Sicht ist nichts dagegen einzuwenden, gängige, „gewöhnliche“ Namen zu verwenden, vor allem, wenn das zur Familie der Figur passt (Fragt euch: Welchen Namen haben die Eltern für ihr Kind ausgewählt und mit welcher Motivation?)

Sucht am besten den Vor- und Nachnamen eurer Figuren im Internet, z.B. bei Wikipedia oder in einer Suchmaschine. So könnt ihr vermeiden, dass es zufällig derselbe Name ist wie der eines heutigen Promis, eines Verbrechers, einer historischen Persönlichkeit oder der einer anderen bekannten Person. Ich hatte mal überlegt, eine Figur Thomas Müller zu nennen. So heißt allerdings auch ein bekannter Fußballer, sodass ich bei meiner Figur lieber den Nachnamen weggelassen habe.

JK Rowling und warum ich nicht die Kunst von der Künstlerin trenne

JK Rowling ist nicht nur offen transfeindlich, was schon seit einigen Jahren bekannt ist, sondern hat auch viel Geld in Initiativen investiert, die anti-trans Aktivismus betreiben, z.B. „For Women Scotland“. Das hat in UK sogar zu einer Gesetzgebung geführt, bei der nun gilt, dass trans Menschen rechtlich betrachtet das Gender haben, das ihnen bei der Geburt zugewiesen wurde. (1)

Wer weiterhin offizielle Produkte zu Harry Potter und der Wizarding World kauft, also Merch oder Bücher oder Games etc., unterstützt damit nicht nur JK Rowling, sondern auch ihren anti-trans Aktivismus. Aktuell wird z.B. die neue Harry-Potter-Serienverfilmung (von HBO) viel diskutiert.

Ihr wollt weiterhin Fantasybücher über Zauberer, Hexen, Magie und/oder Zauberschulen lesen? Keine Sorge, es gibt viele Alternativen zu Rowlings Werken. Gebt mal in eine Suchmaschine ein: „Alternativen zu Harry Potter“ oder ähnliche Suchanfragen. (2)

Auf diesen Beitrag bin ich durch einen Autor gekommen, der vor kurzem auch auf das Thema aufmerksam gemacht hat. Und zur Frage, warum ich nicht die Kunst von den Kunstschaffenden trenne, habe ich schon vor einiger Zeit diesen Blogbeitrag geschrieben.

Fußnoten:
(1) siehe z.B.
https://www.rollingstone.de/j-k-rowling-warum-sie-ein-gerichtsurteil-ueber-trans-menschen-feiert-2989519/

(2) siehe z.B. diesen Artikel einer Buchhandlung:
https://www.hugendubel.de/de/category/101755/10_buecher_die_so_aehnlich_sind_wie_harry_potter_von_j_k_rowling.html