Polyamorie setzt sich zusammen aus altgriechisch polýs („viel, mehrere“) und amor (lateinisch: „Liebe“) und bezeichnet Beziehungen, in denen Personen mit mehr als einer Person eine Beziehung eingehen – mit dem ausdrücklichen Einverständnis und Wissen aller beteiligten Personen.
Diese Beziehungen können sehr vielseitig sein, sie können romantisch, queerplatonisch, und/oder sexuell sein, Kinks beinhalten oder noch andere Aspekte haben. Es kann dabei Hierarchien geben, oder auch nicht. Nicht jede der Beteiligten Personen muss dabei zwingend mit allen anderen verbandelt sein.
Compersion oder Frubble „Mitfreude“ – wenn man sich freut, dass die Partnerperson erfüllende romantische, sexuelle, sonstige innige Beziehungen mit anderen Menschen hat. Das Gegenstück dazu wäre Eifersucht.
Kommunikation Warum liste ich das hier auf? Idealerweise ist es in polyamoren Beziehungen so, dass alle Beteiligten offen und ehrlich miteinander kommunizieren, was die Beziehungen und ein Zusammenleben betrifft, z.B. Wünsche, Bedürfnisse, mögliche Kompromisse, eigene Grenzen, Organisation von Terminen und noch vieles mehr. Natürlich ist solch eine Form der Kommunikation nicht auf polyamore Beziehungen beschränkt, idealerweise sollte sie in jeder Art von Beziehung stattfinden.
Mononormativ: Die Annahme, dass es normal und wünschenswert sei, dass eine Person ausschließlich mit einer einzelnen anderen Person eine innige Beziehung eingeht.
Metamour: Bezeichnet eine Person A, die mit der eigenen Partnerperson B eine Beziehung hat, aber man selbst hat mit Person A keine Beziehung. Das schließt übrigens nicht aus, dass eine Person sich mit der Metamour anfreundet (siehe auch V-Beziehung)
Polyam Abkürzung für polyamorös oder Polyamorie. Sie wird von manchen Leuten im englischsprachigen Raum bevorzugt, da „Poly“ auch eine Abkürzung für „polynesisch“ ist, also ein regionaler Ausdruck.
Polykül (englisch: Polycule) Polyamores Beziehungsgeflecht. Diese können individuell sehr unterschiedlich aussehen und die Anzahl der beteiligten Person ist dabei nicht auf drei begrenzt, sondern kann noch mehr Personen einschließen.
V-Beziehung In einer V-Beziehung hat eine Person zwei verschiedene Beziehungen, aber die anderen zwei Personen haben miteinander keine Beziehung – im Gegensatz zu einer echten Dreiecksbeziehung, in der alle drei Personen miteinander Beziehungen haben.
Ich habe es schon öfter erwähnt: In diesem Zusammenhang müssen wir auch mal über (mononormative) Liebesdreiecke in der Fiktion sprechen. Die enden meistens unglücklich: Eine Person fühlt sich gedrängt, sich zwischen zwei Personen zu entscheiden, obwohl sie beide liebt oder sehr anziehend findet. Und meistens denkt niemand von ihnen zumindest mal ansatzweise über alternative Beziehungsformen nach.
Leute, die immer noch durchgehend und in jedem Kontext das generische Maskulinum verwenden, sagen gern, alle andere Gender bzw. Geschlechter und auch geschlechtslose Menschen seien mitgemeint. Dieses Argument habe ich schon vor drei Jahrzehnten im Schulunterricht gehört. Jahrzehntelang hat sich kaum jemand darüber beschwert, aber mittlerweile sieht das anders aus.
Wenn heutzutage Frauen, trans Menschen, agender Menschen, nichtbinäre Menschen oder trans/nichtbinäre Menschen erklären: „Ich fühle mich beim generischen Maskulinum aber nicht mitgemeint“, kommt oft wieder nur das Scheinargument: „Aber ihr seid doch mitgemeint!“
Warum ist das ein Scheinargument? Schauen wir uns mal Absichten und Effekte an. Hier einige Beispiele: Wenn jemand ihrer Tanzpartnerin beim Tanzen auf den Fuß tritt, mag das unabsichtlich geschehen sein, aber es wird der Partnerin dennoch weh tun. Macht ein Mensch eine abwertende Bemerkung gegenüber einer marginalisierten Person, mag das nicht in dessen Absicht gelegen haben, aber es wird sie dennoch verletzen. Oder noch krassere Beispiele: Fährt eine Autofahrerin einen Fußgänger an, mag auch das nicht ihre Absicht gewesen sein, aber der Fußgänger ist nun entweder tot oder verletzt. Verwendet ein weißer Geschichtsprofessor das N-Wort und schreibt es sogar aus, mag er das vielleicht damit begründen, dass er es nur in einem historischem Kontext verwende. Aber es wird eine Schwarze Person dennoch verletzen.
Was ich mit diesen Beispielen aufzeigen möchte: Auch ohne eine destruktive Absicht kann eine ganze Menge Mist passieren. Oder es ist so, dass eine Absicht zwar nobel sein mag, wie das „ihr seid doch mitgemeint“. Aber das bedeutet noch lange nicht, dass sie den gewünschten Effekt bei den Empfänger*innen hat. Wie heißt es so treffend? Der Weg zur Hölle ist mit guten Absichten gepflastert.
Und wer sich nicht mit Gendersternchen, dem Unterstrich oder anderen Sonderzeichen anfreunden mag, man kann oft auch ohne solche Zeichen entgendern, mit genderneutralen Begriffen. Anregungen dazu bietet z.B. dieses Wörterbuch: https://geschicktgendern.de
Vielleicht kennt ihr das, den „Horror“ vor dem leeren Blatt. Oder virtuell am PC, die leere Seite. Man setzt sich hin, möchte schreiben, starrt auf die weiße Fläche, aber die Ideen fehlen. In dem Fall hilft es natürlich meistens wenig, weiter auf das Papier oder den Bildschirm zu starren und sich Druck zu machen, dass man doch Jetzt. Bitte. Sofort. Ideen produzieren muss!
Hier deshalb ein paar Tipps. Ich habe schon öfter von Autor*innen gehört, dass ihnen am leichtesten Ideen kommen, wenn sie sich in einem angenehm entspannten Zustand befinden. Zum Beispiel, und das kann nervig sein, kurz vor dem Einschlafen. Unter der Dusche oder in der Badewanne. Bei der Hausarbeit oder beim Handarbeiten – während die Hände mit etwas anderem beschäftigt sind, gehen die Gedanken auf Wanderschaft. Beim Sport – wenn man diesen allein betreibt. Bei einem Mannschaftssport oder zu zweit dürfte das eher schwierig sein.
Ich selbst wende gern verschiedene Methoden an:
Entweder lege ich mich einfach ganz bequem aufs Sofa, schließe die Augen und fange an mit einer Art Tagtraum: Ich werfe mein Kopfkino an und warte darauf, dass mir Details zu der Geschichte einfallen, an der ich gerade arbeite. Ich versuche dabei nichts zu erzwingen. Die Ideen kommen nach meiner Erfahrung eher nicht, wenn man verzweifelt danach sucht, sondern wie gesagt, wenn man sich in einem eher ruhigen, meditativen Zustand befindet.
Das Folgende klingt nun sicherlich schräg, aber ich finde es hilfreich: Ich habe in solchen Tagträumen schon manchmal Gespräche mit meinen Figuren gehabt, in denen sie mir so manches über sich erzählt haben, oder über andere Figuren, den Verlauf der Handlung oder noch etwas anderes. Ich habe auch schon laut Gespräche dieser Art geführt, das half mir dann auch dabei, meine Gedanken zu strukturieren. Auf eine außenstehende Person würde das vermutlich nach einem seltsamen Selbstgespräch aussehen, aber da ich allein wohne, habe ich in der Hinsicht keine Probleme.
Was ich auch sehr praktisch finde, sind Spaziergänge ohne Druck, ohne festes Ziel, einfach ein Drauflosschlendern. Dabei kommen mir oft auch Ideen, ich denke, dass dabei auch die Bewegung hilfreich sein kann.
Und was die Ideen kurz vor dem Einschlafen betrifft: Ich habe ein Notizbuch direkt auf meinem Nachttisch liegen, so dass ich im Fall der Fälle nicht extra wieder aufstehen muss, um eine zündende Idee zu notieren.
Mir ist bewusst, dass ich mich insofern in einer privilegierten Position befinde, weil ich allein wohne (also ungehört „Selbstgespräche“ führen kann), außerdem habe ich keine Kinder, Haustiere oder andere Verpflichtungen, mit denen ich die genannten Methoden nicht oder nur eingeschränkt anwenden könnte.
Ich hatte vier Jahre lang einen Buchblog und habe regelmäßig Rezensionen geschrieben. Ich schreibe auch heute noch welche, aber nicht mehr zu jedem Buch, das ich lese. Bzw. manchmal beschränke ich mich auf eine Kurzmeinung.
Natürlich kann jede Person so Rezensionen schreiben, wie sie kann und möchte. Ich nenne hier einige allgemeine Tipps, vielleicht inspiriert euch das ja.
Inhaltsangaben? Ziemlich viele Buchblogger*innen oder andere Rezensent*innen schreiben in ihren Rezensionen nicht nur ungefähr, worum es im Buch geht, sondern zeigen den gesamten Handlungsverlauf auf, manchmal sogar bis zum Ende. Das ist aber keine gute Idee, wegen der Spoiler. Die heißen so, weil sie Leser*innen, die das Buch noch nicht kennen, dieses verderben (englisch: to spoil) können. Besonders deutlich wird das im Krimi. Wird in einer Rezension verraten oder auch nur sehr stark angedeutet, wer für den Mord bzw. das Verbrechen verantwortlich ist, kann das dazu führen, dass manche Leute den Krimi gar nicht erst lesen wollen. Rezensionen sind keine Arbeiten aus dem Deutschunterricht, eine komplette Inhaltsangabe eines Buches ist hier nicht notwendig, sondern würde das Lesevergnügen für andere schmälern.
Deshalb mein Tipp: Zeigt in euren Rezensionen nicht den gesamten Handlungsverlauf und schreibt keine Spoiler. Bzw. wenn ihr sie aus bestimmten Gründen doch schreiben wollt, dann kündigt das an, z.B. mit einem „ab hier Spoiler“, kennzeichnet sie eventuell zusätzlich durch Leerzeilen oder ähnliches.
Wenn ihr ausführliche Rezensionen schreibt, könntet ihr zu den folgenden Themen etwas schreiben:
1. Wie wirken die Figuren auf euch? Sind sie euch sympathisch, sind es grummelige Anti-Held*innen, „morally grey“ oder ganz anders?
2. Der Schreibstil. Ist dieser eher schlicht? Blumig oder gar kitschig? Hochliterarisch oder poetisch?
3. Der Spannungsbogen. Baut sich die Spannung stetig auf oder hat sie mittendrin ungünstige Schwankungen?
4. Ist die Geschichte langatmig erzählt aus eurer Sicht oder auf den Punkt verdichtet? Oder liegt die Erzählweise irgendwo dazwischen?
5. Werden die Gedanken, Emotionen der Figuren, die Räumlichkeiten, Landschaften, Orte etc. anschaulich und lebendig geschildert? Konntet ihr euch gut in die Figuren hineinversetzen und mit ihnen „mitfiebern“? Oder wirkten sie auf euch eher blass oder flach?
6. Gibt es überraschende Wendungen (Plot-Twists)? Falls ja, lieber diese nicht spoilern.
7. Gibt es Figuren aus marginalisierten Gruppen, z.B. queer, BI_PoC, neurodivergent, behindert oder andere?
8. Was für eine Stimmung herrscht im Buch vor? Zum Beispiel mysteriös, heiter, melancholisch, traurig … Oder wechseln die Stimmungen häufig?
Natürlich könntet ihr euch auch einzelne dieser Themen heraussuchen, ihr müsst nicht zu jedem etwas schreiben.
Weitere Themen In mehreren Genres gibt es noch spezielle Themen, über die man sich in Rezensionen Gedanken machen kann. Hier eine kleine Auswahl, die natürlich keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt.
Phantastik: Wie wirkt der Weltenbau auf euch? Ist er sehr detailliert oder eher oberflächlich? Ist er in sich logisch und stimmig? Das muss übrigens nicht unbedingt heißen, dass alles darin nach Maßstäben gängiger Naturwissenschaften funktionieren muss. Der Weltenbau sollte aber innerhalb der geschilderten Welt Sinn ergeben.
Romance (auch Romantasy): Gibt es im Buch typische Tropes aus dem Romance-Bereich, z.B. „Enemies to Lovers“? Findet ihr die Figuren auf irgendeine Weise liebenswert, bzw. konnte ihr deren romantische/sexuelle/sinnliche Empfindungen füreinander nachempfinden?
Krimis/Thriller: War es euch möglich, mitzurätseln, wer für das oder die Verbrechen verantwortlich war?
Horror: Konntet ihr euch bei der Lektüre schön gruseln? Hattet ihr nachts Albträume mit einem Bezug zum Buch? Oder eine andere Reaktion auf das Buch?
Manche Bücher sind so spannend oder „fesselnd“, dass man sie kaum aus der Hand legen kann. Falls ihr solche Bücher gelesen habt, könnt ihr das natürlich auch in den Rezensionen erwähnen. Oder auch umgekehrt – habt ihr ein aus eurer Sicht sehr langatmiges, langweiliges Buch gelesen? Vielleicht könnt ihr auch benennen, woran es lag?
Über den Begriff „man“
Manche Rezensent*innen verstecken sich gern hinter einem vagen „man“, z.B. in Sätzen wie: „man wird sofort in die Handlung hineingezogen“, „man kann sich nicht gut in die Figuren hineinversetzen“ oder auch Sätze wie: „als Leser*in kann man die Motivation des Protagonisten oft nicht nachvollziehen“.
Macht das besser nicht so. In eurer Rezension geht es nicht um fremde Leute, nicht um andere Leser*innen und deren Bewertungen, es geht um euren ganz persönlichen Eindruck von einem Buch. Schreibt also z.B. „ich fühlte mich sofort in die Handlung hineingezogen“ oder „als Leser*in konnte ich nicht so richtig mit den Figuren mitfiebern und zwar weil …“ oder ähnliches.
Formulierungen wie „ich persönlich finde, dass …“ zeigen auch an, dass es um eure persönliche Meinung geht, nicht um eine allgemein gültige Wahrheit über ein Buch. Denn letztendlich nimmt jede*r Leser*in ein Buch anders wahr, es gibt also nicht eine einzige Meinung, die alles umfasst, was sich zu einem Buch sagen lässt.
Ich hoffe, diese Tipps helfen euch ein bisschen weiter. Viel Spaß beim Lesen und Rezensieren.
Hier einige deutschsprachige Bücher (teilweise auch ins Deutsche übersetzt) mit trans Hauptfiguren (oder trans und nonbinary):
Im Februar habe ich „A Midsummer’s Nightmare“ von Noah Stoffers gelesen und kann den Roman sehr empfehlen. Meine Rezension gibt es u.a. hier bei Lovelybooks.
Neulich habe ich angefangen, „Yadriel & Julian – Cemetery Boys“ von Aiden Thomas, zu lesen, das ist ein Urban Fantasy Bestseller mit vielen guten Bewertungen.
Falls ihr Lust habt, euch weitere passende Buchempfehlungen anzuschauen, stöbert gern mal auf diesen Seiten:
Lesezeit: ca. 2 Minuten Stellen wir uns Folgendes vor: Eine Person schreibt in Social Media einen Beitrag über etwas aus der Popkultur, das ihr sehr gut gefallen hat. Ein Game, ein Film, eine Serie, ein Buch, eine Graphic Novel o.ä … vielleicht ist diese Person auch aktiv im entsprechenden Fandom, falls es eines gibt oder kennt bereits mehrere andere Werke der kunstschaffenden Leute, die an dem Werk beteiligt waren.
Ich habe früher auch öfter mal in Social Media von etwas aus der Popkultur geschwärmt. Meine Erfahrung mit solchen Beiträgen: Es dauert oft nur wenige Minuten oder Stunden, bis die erste Person kommentiert: „Ich mochte Film X überhaupt nicht.“ Oder: „Die Serie Z fand ich total scheiße, weil …“ „Ich habe dieses Buch abgebrochen, was für ein Müll!“ „Dies, das und jenes hat mir gar nicht gefallen.“
Oder ähnliches. Sicherlich habt ihr schon solche Kommentare gelesen, oder vielleicht auch selbst geschrieben. Aus so unterschiedlichen Meinungen können sich theoretisch interessante Gespräche ergeben. Aber oftmals auch nicht, weil die Meinungen bereit feststehen. Oft basieren sie auf unterschiedlichen Geschmäckern, und über Geschmack lässt sich bekanntlich nicht streiten, wie das Sprichwort sagt.
Und ich möchte noch etwas zu bedenken geben: Es ist nicht immer auf den ersten Blick klar, wie viel ein Buch, ein Film, eine Serie etc. einer Person bedeuten oder auch nicht. Ein persönliches Beispiel und da muss ich bisschen ausholen: Ich habe gesundheitlich bedingt viele Schwierigkeiten in meinem Leben und lebe dauerhaft mit Existenzminimum. Ich kann vieles nicht machen, was für andere, privilegiertere Menschen überhaupt kein Problem ist, z.B. Urlaubsreisen oder größere Anschaffungen. Ich kann seit der Pandemie noch weniger als früher machen, weil ich zu den vulnerablen Gruppen, den Risikopatient*innen, gehöre. Ich musste zum Beispiel mein Hobby Fantasy-LARP an den Nagel hängen.
Wenn ich Filme oder Serien sehe oder Bücher lese, die mir richtig gut gefallen, sind diese für mich ein kleiner oder auch größerer Lichtblick zwischen all diesen Schwierigkeiten. Entsprechend bedeuten sie mir viel und ich persönlich möchte mir diese Lichtblicke nicht durch Kommentare kaputt machen lassen, die diese Filme, Serien, Bücher etc. miesmachen.
Ich versuche es mal mit einem Vergleich: Stellt euch vor, ihr habt eine seltene und wunderschöne Blume gefunden und mit nach Hause gebracht. Eurem Partner oder eurem Kind oder einer Freundin gefällt diese Blume aber überhaupt nicht. Anstatt sie euch zu lassen, trampeln sie darauf herum, bis die schöne Blume ganz zerknickt ist. Kein schönes Gefühl, oder? So ungefähr fühle ich mich, wenn ungefragt Dinge miesgemacht werden, die mir gefallen.
Und ich denke, wir alle brauchen Lichtblicke in diesen schweren Zeiten, angesichts all der Krisen in unserer Welt. Und das sieht eben für jeden unterschiedlich aus: Person A hat ein erfüllendes Hobby, Person B liest gern dieses oder jenes Genre, Person C geht gern ins Kino, Person D engagiert sich ehrenamtlich und so weiter und so fort. Mit anderen Worten und da wiederhole ich mich: Ihr wisst vielleicht gar nicht, was einer Person Freude macht oder ihr wichtig ist.
Deshalb, wie wäre denn Folgendes: Wenn ihr Beiträge seht, in denen Leute von einer Sache schwärmen und euch hat diese überhaupt nicht gefallen – scrollt einfach weiter. Das ist nicht schwer und ihr spart euch auch die Zeit, einen Kommentar zu verfassen. Oder fragt erst mal im Sinne von Konsens, ob die Person, die von dieser Sache so schwärmt, eine andere Meinung zu diesem Werk hören möchte oder lieber nicht.
Eine weitere gute Möglichkeit, die ich selbst auch nutze: Wenn ihr eure Meinung oder Kritik über diese Sache (Film, Buch, Serie etc.) kundtun wollt, kommentiert nicht ungefragt bei anderen, sondern schreibt einen eigenen Beitrag, in dem ihr dann auch erzählen könnt, was genau euch daran nicht gefallen hat. Ihr könnt auch dazu schreiben, ob ihr für eine Diskussion bzw. einen Meinungsaustausch offen seid oder nicht. Natürlich könnt ihr auch Rezensionen oder Bewertungen in entsprechenden Portalen, im eigenen Blog, o.ä. schreiben.
Den folgenden englischsprachigen Blogbeitrag habe ich schon öfter empfohlen und er passt auch hier wieder:
»On Spoilers, Critisism and Consent« von Xeledons Spiegel
Content Note: Erwähnung von Erotik, Sex, Pornografie und expliziten Sexszenen
Lesezeit: ca. 3 Minuten.
Ich verbinde das Thema des Autor_innensonntags mit weiteren: Grauasexualität (1) und das Schreiben von Romance oder Erotik, aus persönlicher Sicht.
Ich bin grau-asexuell und wohl auch ein bisschend demisexuell. Beides fällt in das weite asexuelle Spektrum. Ich habe mich schon mehrfach im Romance-Genre versucht. Mehrmals kam da allerdings das Feedback, da fehle die Emotionalität oder die Sinnlichkeit. Und nun frage ich mich, ob das teilweise an meiner Grauasexualität liegen könnte. Und zwar im Hinblick auf Folgendes: Lange oder auch wiederholte Beschreibungen und Gedankengänge, wie toll und attraktiv eine Figur aussieht, gefallen mir nicht, bzw. ich kann damit wenig anfangen. Entsprechend halte ich mich mit solchen Beschreibungen eher zurück. Bzw. ich muss mich dazu zwingen, das mehr einzubauen oder erhalte entsprechendes Feedback, das ich das tun sollte.
In meinen Alltag „springe“ ich auch nicht auf vieles an, das allosexuelle Leute (2) interessiert, die dann z.B. sagen oder denken: „Was für ein knackiger Hintern!“ oder „Was für tolle Muskeln“ oder „Was für ein schöner Busen“ und so weiter. Auf mich persönlich wirken solche Betrachtungen oft wie eine Objektifizierung – selbst, wenn das nicht so gemeint ist.
Auf der anderen Seite hat es mir früher viel Freude gemacht, explizite Sexszenen zu schreiben. Eine mögliche Erklärung dafür ist die Aegosexualität (früher bekannt als Autochorissexualität). Das ist eine Untergruppe der Asexualität, die wie folgt definiert wird: „Eine Trennung zwischen sich selbst und einem sexuellen Ziel/Objekt der Erregung; kann sexuelle Fantasien oder Erregung als Reaktion auf Erotik oder Pornografie beinhalten, aber ohne den Wunsch, an den darin enthaltenen sexuellen Aktivitäten teilzunehmen.“ Ein weiterer Aspekt dieser Sexualität: „[Entsprechende Personen] phantasieren über Sex, stellen sich dabei aber andere Personen als sich selbst vor und/oder sehen diese in der dritten Person, als ob sie diese im Fernsehen sehen würden (…)“ (3)
Und so ähnlich ging es mir früher auch, wenn ich explizite Sexszenen geschrieben habe, die dann entsprechend in meinem „Kopfkino“ abliefen. Inzwischen hat sich schriftstellerisch ein Wandel für mich ergeben, ich schreibe keine expliziten Szenen mehr, sondern blende an der Schlafzimmertür, dem Bett oder anderen Orten quasi ab. Aber man soll nie „Nie“ sagen. Vielleicht schreibe ich doch mal wieder ein Buch mit expliziten Szenen, wer weiß. Wenn es zur Story passt, warum nicht?
Eine Pride Flagge für romantische Asexualität
Wichtig im Zusammenhang mit dem asexuellen Spektrum ist auch das Split-Attraction-Modell (4): Eine Aufteilung in sexuelle und romantische Anziehung, bzw. auch noch andere Formen von Anziehung. Hier ein persönliches Beispiel: Ich habe in meinem Alltagsleben ein großes Interesse an Romantik, aber weniger an Sex. In diesem Zusammenhang fand ich den Begriff „romoace“ oder „romantic asexual“ interessant, den ich neulich kennengelernt habe. (5)
Auf die Idee zu diesem Beitrag kam ich durch einen Austausch mit Simon, danke dafür. Mein persönlicher Bezug zum Thema Veganismus: Ich bin seit ca. 1994 Vegetarierin, kaufe und esse aber mittlerweile, soweit es mir möglich ist, vegan. Das gilt nicht nur fürs Essen, sondern auch für Haushaltsmittel, Kosmetik und Kleidung.
Ich erinnere mich noch an Zeiten, in denen sich Vegetarier*innen und Veganer*innen ständig Witze oder herablassende Kommentare über ihre Lebensweise anhören mussten. Ich frage mich, ob Entsprechendes früher auch in der Belletristik zu finden war, habe aber keine entsprechenden Geschichten gelesen, bzw. kann mich nicht daran erinnern.
Nach und nach gab es dann immer mehr vegane Produkte in Supermärkten, Drogerien und anderen Geschäften. Zum Glück ist das bis heute so. Mittlerweile haben auch die Witze und abwertenden Kommentare nachgelassen, zumindest ist das meine Erfahrung. Bzw. ich bewege mich nun wohl offline und online mehr in „Bubbles“, die veganfriendly sind. Aber es gibt immer noch viele Leute, die sich schon allein durch das Stichwort Veganismus provoziert fühlen, bzw. in ihrer omnivoren Lebensweise angegriffen fühlen. Dazu muss man sich nur mal entsprechende Kommentarspalten im Internet ansehen. (Spoiler: Kann ich nicht empfehlen, es sei denn, ihr habt Lust auf Diskussionen mit beratungsresistenten Menschen.)
Nun möchte ich euch gern einige Bücher mit Figuren vorstellen, die vegan leben. Bitte beachten: Ich habe die meisten dieser Bücher (noch) nicht selbst gelesen, sie wurden mir empfohlen. In drei Fällen kann ich aber Rezensionen von mir verlinken. Ich verlinke auch die Seiten der Autor*innen oder Verlage, wo es möglich ist. Es sind verschiedene Genres dabei, darunter einiges an Romance und verschiedene Subgenres der Phantastik.
„A Kind (of) Demon“ von Simon Rhys Beck (Urban Fantasy) Der gefallene Engel Daraqael ist im Himmel durch unbequeme Fragen unangenehm aufgefallen und hat sich für Tierschutz eingesetzt, z.B. war er gegen Tieropferungen in der Antike. Das Thema Veganismus und Tierschutz kommt im Roman mehrfach vor. Der Autor beschreibt den Roman auch als „Engel/Dämon Rom Com“ und das finde ich sehr passend, weil das Buch viel Humor bietet.
„Yadriel und Julian – Cemetery Boys“ von Aiden Thomas Die Nebenfigur Maritza ist Veganerin und lässt sich auch in Bezug auf ihre spirituelle Praxis als Bruja (eine Art Hexe) nicht davon abbringen. Für Veganer*innen ist der Roman allerdings eventuell schwer zu lesen, denn die übrigen Brujx verwenden häufig Tierblut für ihre magischen Aktivitäten. Aiden Thomas‘ Webseite: https://www.aiden-thomas.com/
„Im Bann der Mondklinge“ von Skalabyrinth hat eine vegane Hauptfigur. Das Genre beschreibt Skalabyrinth als „Splatter-Erotik-Roman, Dark Funtasy, Morbider Humor“ Link zum Buch: https://www.skalabyrinth.org/books/ImBannDerMondklinge.html
In „Die Schwarze Träumerin“ und „Nicht schon wieder Ragnarök“ von Patricia Eckermann ernähren sich die Hauptfigur Josina und ihre WG-Mitbewohnerin Kamille vegan. Das Genre ist eine Mischung aus Urban Fantasy, Romantasy, High Fantasy verbunden mit nordischer Mythologie, und ich kann diesen Zweiteiler sehr empfehlen. Meine Rezensionen (auf Lovelybooks): Die Schwarze Träumerin Nicht schon wieder Ragnarök Die Seite der Autorin: https://antagonisten.de/romane-sachbuecher
„Vergiss mein nicht – eine tierisch schöne Liebesgeschichte: Nicht nur für Veganer“ von Katja Hildebrandt. Die Protagonistin Line wird im Laufe der Handlung Veganerin. Die Webseite der Autorin: https://katjahildebrandt.de/
Ich habe in der Buchbubble nachgefragt, wer noch passende Bücher kennt. Folgende wurden mir genannt:
Ich zitiere: „Der Mausbiber Gucky aus „Perry Rhodan“ ist selbstverständlich vegan.“
In dem High Fantasy Roman „Die Melodie der Wünsche“ von Anne Herzel gibt es mehrere vegetarische und vegan lebende Figuren. Anne Herzels Linktree: https://linktr.ee/wellenbuch
In der Trilogie „Wood Love“ (Band 1 heißt „WOOD High LOVE“) von D.C. Odesza ist die Hauptfigur Lova Veganerin. Das Genre wird beschrieben als düstere, verbotene Liebesgeschichte. Die Webseite der Autorin: https://dcodesza.com/
Die „Anno Initium“-Trilogie von Dinko Skopljak (Band 1 heißt: „Die Gestrandeten“) Das Genre ist Horror/Postzombieapokalypse. Ich zitiere aus einem Beitrag im Fediverse: „Veganismus ist hier zukunftsweisend und unter den Haupt- und positiven Nebencharakteren absolut normalisiert. Es wird höchstens an einer oder zwei Stellen in einem Konflikt mit omnivor lebenden Menschen thematisiert. Hinterfragenswert ist in dem Fall immer omnivor, nie vegan. (Der Autor schreibt daneben auch entgendert.) In Anbetracht des Genres aber nichts für empfindlichere Menschen.“ Link zum Buch: https://abookalypse.com/de/
Das folgende Buch gibt es nur auf Englisch, ich zitiere Lena Richter: „The Terraformers“ von Annalee Newitz. „Das spielt in einer weit entfernten Zukunft auf einem Planeten, der über mehrere Generationen terraformt und für Menschen bewohnbar gemacht wird. Da es da ein „Uplifting“ gab, also einen Vorgang, bei dem Tiere ein Bewusstsein entwickelt haben, gilt da selbst das halten von Tieren zum Zweck von Melken usw., unter den dort lebenden Humanoiden als schockierend und falsch, gibt es sogar einen Konflikt zu. (Also weil es unter einigen der sich dort ansiedelnden Menschen einen seltsamen Trend gibt, wieder „traditionell“ leben zu wollen, inklusive Herdentieren. Das wird aber, wie gesagt, als falsch und grausam geschildert, es ist also insgesamt eine Welt, in der veganes Leben (natürlich mit futuristischen (Lebens-)Mitteln) der Normalzustand ist.“ Annalee Newitz‘ Webseite: https://www.techsploitation.com/#/sciencefiction/
Aiki Mira schrieb mir: „Rain in Titans Kinder lebt vegan, ist aber wie Rains Asexualität kein großes Thema sondern Alltag auf der Erde und auf Titan – vegan zu leben wird aber thematisiert, weil es im Roman um Ethik und Leben geht.“ Das Genre ist Space-Utopie. Aiki Miras Webseite: https://aikimira.webnode.page/projekte/
„Sanguen Daemonis“ von Anna Zabini Die Figur Sivan lebt vegan. Das Genre des Buches Dark Fantasy/Urban Fantasy/Queer Fantasy. Die Verlagsseite: https://www.ohneohren.com/sanguen-daemonis
In dem humorvollen Roman „Alles Tofu, oder was?“ von Ellen Berg geht es um eine vegan lebende Protagonistin, die auch ein veganes Restaurant betreibt.
Buchbloggerin Simone nannte mir auf Instagram außerdem die folgenden Bücher:
„Conveniently in Bloom“ von Elise Kennedy (nur auf Englisch erhältlich) Elise Kennedys Webseite: https://elisekbooks.com/
„All of my Friends are Rich“ von Michael Sarais (nur auf Englisch) Michael Sarais‘ Webseite: https://www.michaelsarais.com/
„Love on the Brain“ von Ali Hazelwood hat zwei vegane Hauptfiguren. Ali Hazelwoods Webseite: https://alihazelwood.com/
Im zweiten Band der Queer Romance Reihe „Boyfriend Material“ ( mit dem Titel „Husband Material“) von Alexis Hall ist einer der Hauptcharaktere vegan. Alexis Hall Webseite: https://quicunquevult.com/
„The Charm Offensive – Wenn die Klappe fällt, beginnt die Liebe“ von Alison Cochrun, das ist ein Debütroman. Alison Cochruns Webseite: https://www.alisoncochrun.com/
Last but not least ein eigenes Buch: Mein Liebesroman „Orangen und Schokolade“: Der Protagonist Thomas ist Fitness-Blogger und Veganer. Das bietet auch der Protagonistin Sarah einige Gedankenanstöße im Laufe der Handlung.
Und ein Ausblick: In meiner Buchreihe „Hexen in Hamburg“ sind alle sechs Hexen veganfriendly, Alannah und ihre Lebensgefährtin Franziska sind außerdem Veganerinnen. Alannah wird in Band 3 der Reihe zur Hauptfigur. Dieser Band erscheint, wenn alles klappt, im nächsten Jahr.
Und hier noch zwei Infos rund um Veganismus: Im Januar war wie jedes Jahr der Veganuary, auf der entsprechenden Webseite und darüber hinaus finden sich viele Anregungen, Veganismus auszuprobieren, auch eine Fülle an Rezepten. Am 1. November ist der Welt-Vegan Tag. Mehr zu diesem Aktionstag gibt es z.B. hier: https://vegan-day.org/de/ Aber natürlich gilt, wie bei allen anderen Aktionstagen oder -wochen: Veganer*innen leben das ganze Jahr über vegan. Entsprechend kann mensch natürlich auch die Tipps von der oben genannten Veganuary-Seite das ganze Jahr über ausprobieren. Wenn ihr das macht, wünsche ich euch viel Freude dabei.
Das wird ein Blogbeitrag mit mehreren Zitaten, da ich einige kluge Gedanken anderer Leute gefunden habe. Zunächst eines von dem Autor Thilo Corzilius:
»Uns fehlt der Mut, sich einzugestehen, dass man die Welt nicht umfassend erklären kann. Ihre Verflechtungen sind zu komplex, um sie bei einem Bier in der Küche mit ein paar Freunden zu erklären. Auch nicht bei tausend Bieren und mit tausend Freunden (…) Uns fehlt das Selbstvertrauen, uns einzugestehen, dass uns die Welt fertig macht – und wir deswegen auch fertig sein dürfen. Wir powern einfach durch, als wäre nichts gewesen. Wir kommen aus einer Pandemie, der Klimawandel holt uns ein, die rechten Populisten brennen allerorten den Anstand nieder und immer sitzt irgendwo ein Diktator/Terrorist mit dem Finger am Abzug.« (1)
Thilos Worte haben mich nachdenklich gemacht. Manche Menschen mit psychischen Erkrankungen sagen gern, sie seien nicht verrückt, stattdessen leben sie (und wir alle) in einer verrückten Welt. Oder dass diese verrückte Welt sie verrückt mache. Personen, die schon mal ernsthaft Weltschmerz hatten – ob mit psychischer Erkrankung oder nicht – können diese Gedanken eventuell nachvollziehen.
Wie also mit all dem umgehen? Neulich habe ich folgendes Zitat von Cliff Jerrison gelesen (Übersetzung von mir, aus dem Englischen): »Die psychische Gesundheit zu bewahren, ist schwierig, weil so viele Bewältigungsstrategien auf der Idee basieren, dass Ängste nicht berechtigt sind. Aber zurzeit wäre folgender Ansatz besser: »Deine Ängste sind sehr berechtigt, aber du musst trotzdem die Pflanzen gießen, sonst hast du am Ende Faschismus UND tote Pflanzen.«
Faschismus lässt sich natürlich auch ersetzen mit Terror, Krieg, Klimakrise oder anderen Krisen dieser Welt. Wir müssen irgendwie weitermachen, trotz aller Krisen. Gerade wegen all der Krisen. Aber durchpowern, als sei nichts gewesen, da geht es mir wie Thilo, das ist für mich keine Option. Und ich fange auch gewiss keine Stammtisch-Diskussionen über hochkomplexe Themen an.
Es gibt viele kluge Sachbücher über die Krisen unserer Welt und einige handeln auch davon, wie man damit besser umgehen kann, so dass man an all dem nicht kaputt geht. Einige gehen auch darauf ein, wie Social Justice Themen, z.B. Rassismus, mit verschiedenen Krisen zusammenhängen, die teilweise einen jahrhundertelangen historischen Hintergrund haben.
Ich habe mehrere dieser Bücher auf meiner Wunschliste, einige schon selbst gelesen und weitere auf meinem SuB. Ich habe festgestellt: Wenn ich Analysen zu den oft komplexen Hintergründen von Krisen lese, wie im Buch »Klimarassismus«, wenn ich also ein Problem in seiner Tiefe verstehe, dann geht es mir etwas besser – selbst wenn das Problem noch immer vorhanden ist. Ich habe dann aber einen anderen, einen informierten Zugang dazu und den Kopf nicht mehr voller Fragezeichen.
Hier einige dieser Sachbücher: »Klimaangst: Wenn die Klimakrise auf die Psyche schlägt – Stärke deine Resilienz« von Amelie und Friederike Schomburg
»Klimarassismus: Der Kampf der Rechten gegen die ökologische Wende« von Matthias Quent, Christoph Richter, Axel Salheiser
Aktuell lese ich: »Was uns durch die Krise trägt: Ein Generationengespräch« von Frido Mann und Marina Weisband
»Im Grunde gut – Eine neue Geschichte der Menschheit« von Rutger Bregman
»Die Entscheidung – Kapitalismus vs. Klima« von Naomi Klein
»How To Change Everything – Wie wir alles ändern können und die Zukunft retten« von Naomi Klein und Rebecca Stefoff
»Was weiße Menschen nicht über Rassismus hören wollen, aber wissen sollten« von Alice Hasters
»Deutschland Schwarz Weiß: Der alltägliche Rassismus« von Noah Sow
Etwas, das mir in letzter Zeit Hoffnung gemacht hat, war ein kurzer englischsprachiger Essay von T. Thorn Coyle mit dem Titel »Fighting Tyranny and Claiming Joy«
Ein Zitat daraus: »Fighting tyranny is something we can do every single day. It starts by noticing that the world is a beautiful, complex place. It starts by centering around love. To fight tyranny is to say, “We are here, and we shall not comply with orders or actions that diminish us.” To fight tyranny is, to quote Emma Goldman, to insist upon “freedom, the right to self-expression, everybody’s right to beautiful, radiant things.“ » (2)
In diesem Sinne, gebt die Hoffnung nicht auf und macht weiter.
Wo fange ich da an? Es gibt so vieles, das mich inspiriert. Oft sind es andere Geschichten, die bei mir einen Funken entzünden – z.B. in Filmen, Serien oder Büchern. Mein aktuelles Urban-Fantasy-Projekt ist von der Serie »Good Omens« inspiriert – kurz nachdem ich die 2. Staffel gesehen hatte, stand ein sehr drängeliges Plotbunny bei mir vor der Tür, mit zwei übernatürlichen Protagonisten im Schlepptau.
Meine Buchreihe „Hexen in Hamburg“ ist inspiriert von T. Thorn Coyle Buchreihe „The Witches of Portland“ – ich habe ein ähnliches Konzept wie Thorn, aber natürlich einen anderen Schauplatz, andere Figuren und andere Geschichten. Ich habe Thorn vorher gefragt, ob they etwas dagegen hätte, wenn ich diese Buchreihe mit den Hexen in Hamburg in Angriff nehme. They war einverstanden. Im Gegenzug gibt es in meiner Buchreihe Werbeseiten für Thorns Buchreihe und ich empfehle die „Witches of Portland“ immer gern weiter.
Meine Hobbys Liverollenspiel und Pen & Paper Rollenspiel haben mich ebenfalls schon öfter auf schriftstellerische Ideen gebracht. Anders wären mein Debütroman »Der Stern des Seth« und der vom Fantasy-LARP beeinflusste High Fantasy Roman »Vanfarin – Von Untoten und Totems« wohl gar nicht entstanden. In letzterem habe ich dazu etwas im Nachwort geschrieben.
Die Kurzgeschichte »Mein Regenbogenschirm« ist inspiriert von Tom Hollands Drag-Tanz- und Playback-Performance zu Rihannas »Umbrella« bei Lipsync Battle.
Mein Roman »Love and Crime 101« geht zurück auf etwas, das der Schauspieler Oscar Isaac in einem Interview erzählt hat. Dazu habe ich etwas im Nachwort geschrieben und ihn auch in meiner Danksagung genannt. Ich finde auch noch weitere Schauspieler*innen inspirierend, außerdem Songs/Musik, weitere Kunstschaffende …
Womit ich eher nicht gerechnet habe: auch manche historischen Recherchen haben mich auf weitere Ideen gebracht, die gar nicht für das ursprüngliche Projekt gedacht waren. Teilweise waren es nur kleine Details, die ich dann in einem neuen Projekt unterbringen konnte.