Deutschsprachige Phantastik ohne Romance und Spice, von FLINTA* Autor*innen

Romantasy ist überall, aber was ist eigentlich mit deutschsprachiger Phantastik ohne Romance und Spice? Oder nur mit ganz wenig Romance, in Nebenhandlungen? Darum ging es kürzlich auf Bookstagram. Ich tauschte mich mit einigen Leuten aus, fragte nach Empfehlungen, aber nicht für die „üblichen Verdächtigen“ – sehr erfolgreiche cis-männliche Autoren. Stattdessen fragte ich nach FLINTA* Autor*innen, die entsprechende Bücher veröffentlicht haben.
Ich habe in diesem Beitrag rund 30 Bücher und Buchreihen ganz ohne Spice und Romance gesammelt, sowie einige, die einen geringen Romance- oder Spice-Anteil haben (als Nebenhandlung, Subplot).
Bitte beachten: Bis auf einige habe ich nicht alle diese Bücher selbst gelesen. Schaut sie euch näher an, wenn ihr mögt, bildet euch gern selbst eine Meinung darüber.
Ich habe nicht alle Buchcover herausgesucht, sondern eine zufällige Auswahl getroffen, die keine Wertung darstellt. Die Webseiten oder Instagram-Profile der Autor*innen sind ebenfalls verlinkt, sofern es mir möglich war.

Patricia Eckermann: „Elektro Krause“ (Urban Fantasy)

Roxane Bicker: In den Buchreihen „Herren des Schakals“ und „Gezeitenwechsel“ gibt es queere romantische Subplots, aber keinerlei Spice.

Iva Moor: „Die Alchemie des Träumens“ (Dark Fantasy) und „Liminal Creatures“ (Dark Fantasy), letzteres enthält Spice mit Succubi-Figuren, aber keine Romance.
https://ivamoor.carrd.co

Lena Richter: „Dies ist mein letztes Lied“ (Science-Fiction)

https://lenarichter.com/veroeffentlichungen-2/dies-ist-mein-letztes-lied/

Melanie Vogltanz: „Wolfswille“ (1. Band der Reihe „Weißer Wolf“) und „Road to Ombos“

Freya Peterson: “Die Mutter der Masken” von Freya Petersen
(Sci-Fi Fantasy mit sehr wenig Romance)
https://linktr.ee/petersenfreya

Saskia Dreßler: Sternenleuchten (Fantasy-Novelle)
https://saskiadressler.com/novellen/

Kathrin Tordasi: „Nightowls. Boten der Dämmerung“ (Urban Fantasy)
https://kathrintordasi.de/meine-buecher-kathrin-tordasi/

Sophie Grossalber: „Blut und Dunkelheit“ (Fantasy-Novelle)

Lumen Milites: „Remoire – Echos der Vergessenen“ (Dark und High Fantasy), ganz ohne Romance, der erste Band einer Dilogie.
https://www.alealibris.de/produkt/remoire-echos-der-vergessenen-lumen-milites/

Evelyne Aschwanden: „Die Diebe von Alderport“ (Fantasy, viktorianisch inspiriert)
https://www.evelyneaschwanden.ch/die-diebe-von-alderport

Noah Stoffers: „A Midsummer’s Nightmare“ (Urban Fantasy, Dark Academia)
mit einem Romance-Subplot, der nicht im Fokus steht.
https://wonderl.ink/@noahstoffers

Tessa Maelle: „Der Riss im Traumnetz“ (High Fantasy)
https://www.instagram.com/tessa.maelle

C. I. Ryze (Christine Ina Ryze): „Spirits of Violence“ (Science Fiction Fantasy, Einzelband) „Splitter der Unendlichkeit“ (Fantasy mit Drachen, Trilogie)
https://www.ciryze.de/buecher

Jamie Enderlein: „Schmiedefeuer“ Trilogie (High Fantasy)
https://www.jamie-enderlein.com/linktree

Desiderius M. Rainbow: Buchreihe „Mânil“ (Academy Fantasy/ Contemporary-Fantasy/ Low Fantasy)
https://desideriusrainbow.jimdofree.com


Katja Jansen: „Nach dem Reset“ (dystopische Fantasy mit SciFi Elementen) und „Schatten über Yagrolor“ (Portalfantasy), beides Einzelbände.

Dee van Lux: „Das Erbe von Elvendahl“ (Buchreihe, Dark High Fantasy)
https://www.instagram.com/deevanlux/

Nadja Fischlin: „Jawra“ (Buchreihe)
https://www.novumverlag.com/onlineshop/belletristik/science-fiction-fantasy/jawra.html

I.R. Leys: „Chroniken der Gefallenen“ (Buchreihe, Dark Fantasy)
https://wonderl.ink/@irleys

Alessandra Reß: „Spielende Götter“ (GameLit), „Die Türme von Eden“ (Space Fantasy), „Sommerlande“ (High Fantasy) und „Liminale Personae“ (Postapokalypse)
https://www.instagram.com/fragmentansichten/

Dorothee Zürcher: „Der schwarze Garten“ (Urban Fantasy)
https://www.dorothe-zürcher.ch

Myra Çakan: „Hier kommt die Flut – When The Music’s Over“ (Science Fiction)

Ria Winter: „Sonnenerben“ (Urban Fantasy, Einzelband), die Protagonistin ist aro-ace.
https://riawinter.de/sonnenerben/

Amrei Lafort: „Weitezeit“ (Fantasy, ab 12 Jahre, All Age)
https://www.instagram.com/lyrik.a.l/


Ein passendes Buch von mir: „Vanfarin – Von Untoten und Totems“ (High Fantasy, Einzelband), komplett ohne Romance und Spice.

Mini-Vorschau auf 2026
Saskia Diepold: „Und in mir die Nacht“ (erscheint im März 2026)
https://www.instagram.com/frl.chaos/

Von mir erscheint:„Hexen in Hamburg: Vergoldet“ (im Juni 2026), mit einem aromantischen Protagonisten. Keine Romance, kein Spice. Das ist Band 4 dieser Urban-Fantasy-Reihe.

#Autor_innenSonntag am 10.3.2024: Schreibst du gern Spice?

Die Pride-Flagge für Grauasexualität

Content Note: Erwähnung von Erotik, Sex, Pornografie und expliziten Sexszenen

Lesezeit: ca. 3 Minuten.

Ich verbinde das Thema des Autor_innensonntags mit weiteren: Grauasexualität (1) und das Schreiben von Romance oder Erotik, aus persönlicher Sicht.

Ich bin grau-asexuell und wohl auch ein bisschend demisexuell. Beides fällt in das weite asexuelle Spektrum. Ich habe mich schon mehrfach im Romance-Genre versucht. Mehrmals kam da allerdings das Feedback, da fehle die Emotionalität oder die Sinnlichkeit. Und nun frage ich mich, ob das teilweise an meiner Grauasexualität liegen könnte. Und zwar im Hinblick auf Folgendes: Lange oder auch wiederholte Beschreibungen und Gedankengänge, wie toll und attraktiv eine Figur aussieht, gefallen mir nicht, bzw. ich kann damit wenig anfangen. Entsprechend halte ich mich mit solchen Beschreibungen eher zurück. Bzw. ich muss mich dazu zwingen, das mehr einzubauen oder erhalte entsprechendes Feedback, das ich das tun sollte.

In meinen Alltag „springe“ ich auch nicht auf vieles an, das allosexuelle Leute (2) interessiert, die dann z.B. sagen oder denken: „Was für ein knackiger Hintern!“ oder „Was für tolle Muskeln“ oder „Was für ein schöner Busen“ und so weiter. Auf mich persönlich wirken solche Betrachtungen oft wie eine Objektifizierung – selbst, wenn das nicht so gemeint ist.

Auf der anderen Seite hat es mir früher viel Freude gemacht, explizite Sexszenen zu schreiben. Eine mögliche Erklärung dafür ist die Aegosexualität (früher bekannt als Autochorissexualität). Das ist eine Untergruppe der Asexualität, die wie folgt definiert wird: „Eine Trennung zwischen sich selbst und einem sexuellen Ziel/Objekt der Erregung; kann sexuelle Fantasien oder Erregung als Reaktion auf Erotik oder Pornografie beinhalten, aber ohne den Wunsch, an den darin enthaltenen sexuellen Aktivitäten teilzunehmen.“ Ein weiterer Aspekt dieser Sexualität: „[Entsprechende Personen] phantasieren über Sex, stellen sich dabei aber andere Personen als sich selbst vor und/oder sehen diese in der dritten Person, als ob sie diese im Fernsehen sehen würden (…)“ (3)

Und so ähnlich ging es mir früher auch, wenn ich explizite Sexszenen geschrieben habe, die dann entsprechend in meinem „Kopfkino“ abliefen. Inzwischen hat sich schriftstellerisch ein Wandel für mich ergeben, ich schreibe keine expliziten Szenen mehr, sondern blende an der Schlafzimmertür, dem Bett oder anderen Orten quasi ab. Aber man soll nie „Nie“ sagen. Vielleicht schreibe ich doch mal wieder ein Buch mit expliziten Szenen, wer weiß. Wenn es zur Story passt, warum nicht?

Eine Pride Flagge für romantische Asexualität

Wichtig im Zusammenhang mit dem asexuellen Spektrum ist auch das Split-Attraction-Modell (4): Eine Aufteilung in sexuelle und romantische Anziehung, bzw. auch noch andere Formen von Anziehung. Hier ein persönliches Beispiel: Ich habe in meinem Alltagsleben ein großes Interesse an Romantik, aber weniger an Sex. In diesem Zusammenhang fand ich den Begriff „romoace“ oder „romantic asexual“ interessant, den ich neulich kennengelernt habe. (5)

(1) Ein erklärender Text über Grauasexualität: http://demisexuality.org/deutsch/was-ist-grau-asexualita%CC%88t/

(2) Was ist Allosexualität? https://100mensch.de/allosexuell/

(3) (übersetzt von dieser Seite: https://asexuals.fandom.com/wiki/Aegosexual )

(4) Das wird hier auf Englisch näher beleuchtet: https://en.wikipedia.org/wiki/Split_attraction_model

(5) Das wird hier auf Englisch beschrieben: https://asexuals.fandom.com/wiki/Romoace