Der Schutzengel Turiel versagt bei einem Auftrag und wird zu allem Unglück auch noch von Dämonen gefangen genommen. Der Vampir Richard hat sich mit seinem Schöpfer überworfen, der ihm aus Rache eine Vampirjägerin und ihren Kollegen auf den Hals hetzt. Unabhängig voneinander können Turiel und Richard fliehen. Als sie sich an einer Autoraststätte begegnen, beschließen sie gemeinsam weiterzufahren. Unterwegs treffen sie auf weitere Übernatürliche. Währenddessen entwickelt Turiel romantische Gefühle für den Vampir, aber als Engel ist es ihm verboten, sich zu verlieben …
Die Prämisse des Romans
In »Blutige Flügel« geht es nicht um einen »Wir müssen die Welt retten«-Plot. Es geht auch nicht um verschiedene übernatürliche Gruppen, die einander bekämpfen, wie es oft in der Urban Fantasy der Fall ist. Stattdessen versuchen die Protagonisten und Nebenfiguren, sich aus toxischen Beziehungen und destruktiven Gruppen zu lösen, authentisch als sie selbst zu leben und Gleichgesinnte zu finden – im Sinne von Beziehungen und Found Familys. Und die Geschichte handelt auch davon, diejenigen zu schützen, die einem wichtig sind. Ob ihnen das gelingt, könnt ihr im Roman lesen.
Was ist drin?
Die Hauptfiguren
Turiel ist ein sehr gewissenhafter Schutzengel, der sich viele Gedanken darüber macht, wie er alles richtig machen kann um seine Vorgesetzten im Himmel zufrieden zu stellen. Allerdings versagt er bei einem Auftrag und verliebt sich auch noch, was eigentlich streng verboten ist.
Der englische Vampir Richard ist Jahrgang 1900 und wurde um 1938 zu einem Vampir. Allerdings hat er reichlich Beziehungsprobleme mit seinem Schöpfer und beschließt abzuhauen. Dass er wenig später ausgerechnet mit einem Schutzengel einen Roadtrip macht, stand nicht auf seiner To-Do-Liste …
Charakterportrait Turiel (links) und Richard (rechts)
Der Weltenbau
Anders als in meinen Kurzgeschichten für die Anthologie-Reihe »Urban Fantasy Going …« leben alle Übernatürlichen in diesem Roman im Verborgenen oder tarnen sich als Menschen, so dass sie sich (halbwegs sicher) unter diesen bewegen können. In meinem Roman geht es speziell um folgende Übernatürliche: Engel, Dämonen, Vampire, Daywalker (eine besondere Art von Vampir), Werwölfe, Geister, sowie eine Sirene. Allerdings gibt es einige Menschen, die sich als Vampir-, Geister- oder Monsterjäger*innen betätigen, so dass die Übernatürlichen, von denen die meisten einfach nur in Ruhe und Frieden existieren möchten, tödlichen Bedrohungen ausgesetzt sind. Meine eigene Interpretation dazu: Meine Übernatürlichen stehen damit im Grunde für marginalisierte Leute, die auch einfach nur ein möglichst gutes Leben führen möchten – was ihnen aber von anderen oft schwer gemacht wird, u.a. wegen Diskriminierungen und Anfeindungen, hier dargestellt durch Vampirjäger und Dämonen.
Davon handelt sie: Der ehemalige Soldat Mateo, der im Krieg seinen Lebensgefährten verloren hat, verliebt sich auf einer Raumstation ausgerechnet in einen Androiden. Als dieser eine Emotionenprogrammierung erhält, wirbelt das ihrer beider Alltag durcheinander … und das ist nicht das einzige Problem.
In dieser in sich abgeschlossenen Novelle verwende ich größtenteils gendergerechte Sprache, das beinhaltet auch vereinzelte Gendersternchen und Neopronomen.
Die Buchcover-Illustration stammt von mir.
Inhaltshinweise queerpositive Gesellschaft ohne Queerfeindlichkeit, agender/genderless Repräsentation, Selbstbestimmung, Empowerment, Konsens is sexy, Wholesome, Cozy
Inhaltswarnungen sexuelle Inhalte, aber keine expliziten Szenen. Gewalt (wird nicht direkt geschildert), sexuelle Nötigung (wenig), Tod/Verlust eines geliebten Menschen (in der Vergangenheit), Trauer, Depression, PTBS (nur angedeutet)
Wie bin ich auf die Idee gekommen?
Ich habe den Film „Ich bin dein Mensch“ von Maria Schrader gesehen, dieser handelt von einer Wissenschaftlerin, die für ein Experiment drei Wochen lang mit einem Androiden zusammenlebt, der darauf programmiert wurde, ihr idealer Partner zu sein.
Später habe ich auch die Kurzgeschichte von Emma Braslavsky gelesen (in der Anthologie „2029 – Geschichten von morgen“). Motive aus dieser Geschichte dienten dem Film als Basis, sie ist allerdings deutlich dystopischer.
Nach dem Film dachte ich mir, ich möchte auch eine Beziehung zwischen einem Menschen und einem Androiden schreiben, aber in queer. In der Science-Fiction spielt ja Technik meistens eine große Rolle, aber in dieser Novelle gehe ich nicht sehr stark auf technische Aspekte ein, stattdessen mehr auf die Beziehung der beiden Hauptfiguren. Teilweise geht es dabei auch um ethische Fragen, die von mehreren Leuten gegenüber Mateo aufgeworfen werden.
Die Hauptfiguren
Mateo Er war früher Soldat und trauert noch immer um seinem verstorbenen Freund. Deshalb hat er auch Schwierigkeiten, sich wieder auf eine Beziehung einzulassen. Er arbeitet mittlerweile im Eventplanungsbereich, hat also das Militär hinter sich gelassen, zumal er auch eine Kriegsverletzung davon getragen hat. Mateo ist bereit, für Mikael einiges aufs Spiel zu setzen. Man könnte auch sagen, er ist ein moralisch grauer Charakter.
M1KA3L bzw. Mikael Dieser Humanoide arbeitet zunächst in einem Bordell auf einer Raumstation, dort lernen Mateo und er sich kennen. Als Mikael später im Rahmen einer Studie eine Emotionenprogrammierung erhält, weiß er zunächst nicht wohin mit den Gefühlen und Empfindungen. Er macht sich auch Gedanken über seine Genderidentität, seine sexuelle und romantische Orientierungen und noch so einiges mehr.
Inhaltswarnung: In diesem Beitrag erwähne ich Queerfeindlichkeit.
Saskia Dreßler hat die Aktion #Queergelesen ins Leben gerufen, vielen Dank dafür. Ich beteilige mich heute mit diesem Blogbeitrag. In der Phantastik beobachte ich da teilweise die Tendenz zu Queer-Positivität. Das bedeutet, in dem betreffenden Weltenbau sind die Figuren ganz selbstverständlich queer und das wird in der Gesellschaft völlig akzeptiert. Es findet keine oder kaum Diskriminierung statt, gleichgeschlechtliche Paare (oder auch andere Gender abseits von männlich und weiblich) können ohne Probleme heiraten oder einfach so zusammenleben, vielleicht Kinder adoptieren oder selbst welche bekommen.
Auf der anderen Seite gibt es natürlich weiterhin Phantastik, die Queerfeindlichkeit thematisiert. Das betrifft dann natürlich auch Themen wie internalisierte Queerfeindlichkeit, Coming-Out, Freundschaften, romantische Beziehungen, Sexualität, wie eine Person ihr Gender nach außen hin auslebt (Verhalten, Kleidung, Frisur, Berufswahl oder noch anderes) und noch mehr.
Ich finde beides sehr wichtig. Auch oder gerade queere Menschen haben einen Bedarf an wholesome oder vielleicht auch cosy Eskapismus – Geschichten, in denen sie sich durch Figuren repräsentiert finden, die keine Probleme mit Queerfeindlichkeit haben. Figuren, die andere Probleme und Konflikte statt Queerfeindlichkeit erleben. Beziehungsweise auch einfach vielschichtige Figuren, die nicht auf ihre Queerness reduziert werden.
Auf der anderen Seite ist auch Phantastik, wie jede Kunstform, politisch. Wer das nicht glaubt, lese bitte nach bei Elea Brandt (1). Und in der Realität ist die schiere Existenz queerer Menschen politisch, da wir immer noch bzw. schon wieder um unsere Rechte kämpfen müssen. Man denke nur an die aktuelle Diskussion um das Selbstbestimmungsgesetz, das die rechtskonservativen und rechtsextremen Parteien in Deutschland wieder abschaffen wollen, mit ewig gestrigen Narrativen wie dem, dass es angeblich nur zwei Geschlechter gibt.
Literatur ist ein Spiegel der Realität, sie erforscht die menschliche Existenz und wie wir als Menschen zusammenleben. Entsprechend lassen sich literarisch auch all die Missstände erforschen, die es in unserer Welt gibt. Und dazu zählt natürlich auch Queerfeindlichkeit in all ihren Formen.
In meinem aktuellen Work in Progress, einem High-Fantasy-Roman, der von einer mörderischen Sekte handelt, habe ich beides untergebracht: In der fortschrittlich ausgerichteten Gesellschaft des Landes ist Queerness völlig selbstverständlich und weithin akzeptiert. In der Sekte allerdings ist das nicht der Fall. Dort sind gleichgeschlechtliche Beziehungen aus Gründen verboten und Menschen/Wesen, die weder Frauen noch Männer sind, werden nicht als Mitglieder für die Sekte zugelassen. Das sorgt dann natürlich bei dem queeren Protagonisten und einer anderen queeren Figur für so einige innere und äußere Konflikte.
Ihr möchtet über Queerness in eurem Phantastik-Werk schreiben? Hier ein Schreibtipp, in dem ich auf einige Fallstricke hinweisen möchte:
Wenn ihr nur eine einzelne queere Figur in eurem Phantastik-Werk unterbringt, lasst nicht ausgerechnet diese auf dramatische Weise sterben, während alle heterosexuellen Figuren überleben. Warum? Auch hierzu kann ich wieder einen Blogbeitrag von Elea Brandt empfehlen (2).
Schreibt am besten nicht nur eine queere Figur. In der Realität suchen sich Queers gern andere Queers, nicht nur für Beziehungen, sondern auch für Freundschaften oder als Found Family.
Ihr seid selbst nicht queer und habt wenig persönlichen Kontakt mit der LGBTIAQ+ Community? Wenn ihr über queere Figuren schreiben wollt, sucht euch queere Testlesende, Lektor*innen oder Sensitivity Reader. (3)
Schaut euch generell mal queere Tropes an, die klischeehaft oder stereotyp sind – und vermeidet es, diese zu schreiben. Hier sind zwei Beispiele:
Lesezeit: ca. 2 Minuten Seit Juli 2023 bin ich wieder ein bisschen in der Gothic Community unterwegs. Ich hatte schon in den frühen 2000ern eine kurze Gothic-Phase und nun bin ich zurückgekommen, um zu bleiben. Oder passend ausgedrückt: Ich bin eine Wiedergängerin! Seitdem habe ich viel Goth Musik gehört, mich mit Leuten auf einem Communitytreffen (dem „Grufti-Treff“ im Hamburger Goth Shop Nyctophilia) ausgetauscht, Sachbücher gelesen, den Goth Community Podcast Schwarzgesagt gehört, recherchiert …
Dabei ist mir aufgefallen, dass es kaum deutschsprachige Belletristik mit Goths als Hauptfiguren gibt. Hier die wenigen, die ich kenne:
„Besser als nix“ von Nina Pourlak (von 2009). Ich kenne bisher nur die Verfilmung. Im Film ist ein bisschen unklar, ob die Hauptfigur Tom ein Goth oder ein Emo ist oder für sich gar kein Label in dieser Richtung beansprucht, sondern einfach lookmäßig in diese Richtung tendiert.
Never Dull Studio, Unsplash
Die „Thor und Dylan“-Reihe von Justin C. Skylark – Dylan ist grob gesagt Goth, Thor ein Metaller, beide sind in Bands.
Und das wars. Mehr kenne ich nicht. Falls ihr weitere deutschsprachige Belletristik mit Goths als Hauptfiguren kennt, lasst es mich gern wissen.
Ich möchte ein bisschen Goth Repräsentation in der Belletristik schaffen, für eine oft von Außenstehenden unverstandene Community. Und so sieht das in meinen Büchern aus:
Jannis aus „Hexen in Hamburg“ ist Gothic, seine Freundin ebenfalls. Im letzten Band der Reihe, so mein Plan, wird er zur Hauptfigur werden (bisher ist er eine Nebenfigur). Seine Freundin, ebenfalls eine Goth, wird ebenfalls eine wichtige Rolle in diesem Band spielen. Jannis klärt andere Figuren über typische Vorurteile gegenüber Goths auf (z.B. „Ich bin kein Satanist, ich verwüste auch keine Friedhöfe …“)
Nox und seine Bandmitglieder aus „Nox and the Shadows“ sind alle Goths. In dieser Novelle spreche ich unter anderem ein Problem an, das einige Gothics erleben: Sie werden von manchen Leuten fetischisiert, die auf diesen dunklen Look stehen, sich aber nicht für den Menschen dahinter interessieren. Hier ein Blogbeitrag rund um diese Novelle, darin gibt es auch einige Informationen rund um die Goth Subkultur.
Ich wünsche mir mehr Goth Repräsentation in der Belletristik, also habe ich selbst welche geschrieben.
Davon handelt das Buch: Nox ist ein englischer Goth Musiker in einer Band und lernt den Automechaniker Aidan kennen, der gern Gedichte schreibt. Gemeinsam arbeiten sie später an einem Song und kommen sich näher, aber es gibt einige Probleme …
Eine queere Novelle. Eine Hommage an die Gothic-Musik und -Community.
Die Hauptfiguren
Nox Er ist auf dem Buchcover zu sehen, ich habe das Charakterportrait selbst gezeichnet und digital eingefärbt. Sein Künstlername ist lateinisch und bedeutet „die Nacht“. Nox ist ambivert, eine Mischung aus intro- und extrovertiert. Bei ihm zeigt sich das so, dass er auf der Bühne und beim Musizieren aus sich herausgehen kann, aber ansonsten laugen ihn soziale Interaktionen eher aus – seine „soziale Batterie“ wird schnell leer. Am glücklichsten ist Nox, wenn er an neuen Songs feilen kann … und das macht er später auch gern mit Aidan. Seine Band bedeutet ihm die Welt und er versteht sich sehr gut mit den anderen Bandmitgliedern, Jenny, Jason und Alison. Wie Alison (eine nichtbinäre Person) geht Nox offen damit um, dass er queer ist.
Aidan Aidan hat sein ganzes Leben in einer Kleinstadt in Essex verbracht, obwohl er als Jugendlicher den Traum hatte, „dieses Kaff“ zu verlassen. Er arbeitet als Automechaniker und in seiner Freizeit schreibt er gern Gedichte. Aber er glaubt nicht daran, dass sie gut genug für eine Veröffentlichung seien – das Impostor Syndrom lässt grüßen. Seine Cousine Cathy ist für ihn wie eine beste Freundin, aber nicht mal ihr hat er seine Gedichte bisher gezeigt. Aidan hat einen vielseitigen Musikgeschmack, das hat er mit Nox gemeinsam. Anders als dieser ist er jedoch kein Goth.
Einige Textschnipsel …
Die Musik
„Music elevates us, it transcends time and space, bringing us to a place of shared experience.“ Ben V. von der Band Ludovico Technique (mit freundlicher Genehmigung)
(„Musik erhebt uns, sie transzendiert Zeit und Raum, bringt uns an einen Ort gemeinsamen Erlebens.“)
Dieses Zitat darf ich freundlicherweise in der Novelle verwenden und ich habe es auch teilweise ein bisschen als Motto für die Geschichte betrachtet. Das Subgenre der Gothic Musik für die fiktive Band „Nox and the Shadows“ habe ich absichtlich nicht festgelegt. Im Goth Bereich gibt es zahlreiche musikalische Subgenres, z.B. Goth Metal, Goth Rock, Dark Wave, EBM (Electronic Body Music), Dark Electro, Post-Punk, Industrial und noch weitere. Meine Hauptfiguren Nox und Aidan haben beide Interesse an verschiedenen Musikrichtungen und Nox hört auch gern klassische Musik, z.B. wenn er etwas Ruhiges zum „Herunterkommen“ braucht.
In dieser Playlist gibt es auch einige Bands mit queeren Mitgliedern (die offen damit umgehen), außerdem ein klassisches Stück von Johann Sebastian Bach, das spielt in der Handlung eine kleine Rolle.
Grob gesagt existiert sie seit den frühen 1980ern. In Deutschland werden meistens die Begriffe Goth, Gothic oder Grufti verwendet, aber es gibt auch noch andere, z.B. „schwarze Szene“.
In London gab es in den 1980ern drei Jahre lang den legendären Club „Batcave“, in dem das Who is Who der damaligen Szene unterwegs war, unter anderem Bands wie The Cure, Siouxie and the Banshees, Bauhaus, Nick Cave, Marc Almond und andere, die übrigens verschiedene Musikstile hatten. Da sich einige von ihnen aus dem Punk herausentwickelt hatten, wurde die Stilrichtung teilweise Post-Punk genannt.
Das Logo des Clubs Batcave
Der größte Einfluss auf die Szene ist bis heute die Musik. Entsprechend sind Konzerte, Festivals und Clubnächte/Partys besonders wichtig für die Community. Das weltweit größte Gothic-Festival ist das „Wave Gotik Treffen“ in Leipzig.
Die Ästhetik: Der Gothic-Look ist vielfältig. Make-up ist in dieser Szene übrigens im Grunde genderneutral – Goths jeglichen Genders schminken sich, oder auch gar nicht, und das ist alles willkommen.
Viele Goths, auch Nox in meiner Novelle, betrachten Schwarz als ihre Lieblingsfarbe, was sich oft nicht nur in der Kleidung ausdrückt, sondern auch z.B. in den eigenen vier Wänden.
Es gibt aber auch Stile innerhalb der Community, in denen deutlich mehr Farben zum Einsatz kommen (Cybergoths, Pastel-Goths oder noch andere).
Womit beschäftigen sich Goths gern, abgesehen von Musik?
Einige Stichworte: Die Nacht, Gedichte und andere Literatur, Friedhöfe, Auseinandersetzung mit der Vergänglichkeit des Lebens und dem Tod, Horror-, Vampir-, Monster- und Geistergeschichten aller Art, teilweise gibt es Überschneidungen zu Metalfans, zur paganen und Hexencommunity.
Vorurteile? Nein, Goths sind nicht automatisch Satanist*innen und sie verwüsten auch keine Friedhöfe. Goths sind nicht alle psychisch krank oder depressiv – ich habe schon viele fröhliche, lebenslustige Goths getroffen. Es gibt auch noch mehr Vorurteile, aber ich belasse es jetzt mal dabei.
Mein Eindruck ist, dass in dem weiten Feld von trans und nichtbinären Identitäten agender Menschen oft eher unsichtbar sind. Deshalb möchte ich gern Interviews machen und diese in einem kostenlosen Buch zusammenfassen.
Folgende Bedingung, wenn du teilnehmen möchtest: Du bist agender/genderless
Eine Definition dazu aus dem Queer Lexikon: „Agender Auch: genderless Als agender können sich Menschen bezeichnen, die kein Geschlecht haben, sich keinem Geschlecht zugehörig fühlen oder mit dem Konzept von Geschlecht nichts anfangen können. Agender kann unter die Makrolabel trans und nichtbinär fallen.“
Oder: Du bist agender/genderless und hast darüber hinaus eine weitere Gender-Identität
Was sexuelle, romantische und weitere Orientierungen betrifft, sind alle willkommen.
Gleiches gilt auch, wenn du Teil weiterer marginalisierter Gruppen bist (z.B. Person of Color, behindert, neurodivergent, von Armut betroffen …)
Du kannst selbst entscheiden, ob du manche der Fragen nicht beantworten kannst oder möchtest.
Du kannst dich auch entscheiden, ob du mit einem Vornamen oder Nickname und deinen Pronomen genannt werden möchtest, oder ob du ganz anonym teilnehmen möchtest.
Die Interviews werden von mir nicht verändert, ich prüfe lediglich Rechtschreib-,
Grammatik- und Zeichensetzungsfehler. Ich selbst werde die Interviewfragen auch beantworten.
Rund um das Buch: Ich habe langjährige Erfahrung mit Selfpublishing und werde ein E-Book erstellen in den Formaten epub, mobi und PDF. Das kann dann kostenlos aus meiner Dropbox heruntergeladen werden, was ohne Anmeldung/Registrierung möglich ist. Sollte eine größere Nachfrage nach einem Taschenbuch bestehen, werde ich eines veröffentlichen. Dabei werde ich den Preis so gering wie möglich halten, aber natürlich müssen Vertriebs- und Druckkosten gedeckt sein.
Bitte beachten: Da ich mit diesem Buch entsprechend kein Geld verdiene (oder eventuell nur wenige Cents bei der Taschenbuchausgabe) kann ich den Teilnehmenden kein Honorar zahlen.
Die Interviewfragen kannst du in den Formaten .docx (für MS Word) und .odt (Libre Office, auch kompatibel mit Word) herunterladen. In den Dateien findest du auch meine Kontakt-E-Mail-Adresse. Sende das beantwortete Interview bitte an diese Adresse. Die Infos aus diesem Beitrag stehen auch in den Dateien. Es gibt zwei verschiedene Möglichkeiten, sich über die Veröffentlichung des Buches zu informieren: Du kannst eine Nachricht von mir per E-Mail erhalten oder mir in Social Media folgen, wo ich die Veröffentlichung ankündige.
Eine Geistergeschichte im Dezember, die nichts mit Weihnachten zu tun hat? Wie der Protagonist Francis bin ich ein Goth … und für uns ist im Grunde das ganze Jahr über Geistersaison. Oder Halloween. Vielleicht lest ihr ja auch gern im Winter Geistergeschichten? In den kommenden Tagen gibt es mehrere Beiträge zu diesem Roman, der im Dead Soft Verlag erscheint. Es ist übrigens kein Horrorroman, auch wenn es darin ein paar gruselige Elemente gibt. Davon handelt der Roman:
Als Francis Bailey ein altes Gasthaus in Yorkshire erbt, beschließt er, seine Zelte in London abzubrechen, um ein Bed & Breakfast zu eröffnen. Doch bald muss er feststellen, dass es in dem alten Haus spukt. Eine Zumutung für ihn – und für potenzielle Gäste. Dazu kommt, dass einer der Geister sich offenbar zu ihm hingezogen fühlt, was es noch komplizierter macht. Als Francis den Handwerker Aaron kennenlernt und die beiden sich näherkommen, droht die Situation zu eskalieren. Doch was soll Francis tun, wenn sich die Geister nicht vertreiben lassen?
Die drei Charakterportraits habe ich selbst gemalt.
Francis ist ein Goth aus London, der selbständig als Grafikdesigner im Home Office arbeitet. Auf Umwegen kommt er zu einem Gasthaus in Yorkshire und beschließt, es zu betreiben, sowie in Teilzeit weiter als Grafikdesigner zu arbeiten. Francis hat Probleme mit sozialen Ängsten (auch bekannt als Sozialphobie). Er hat sich auf schmerzhafte Weise mit dem Thema Tod auseinandersetzen müssen. Außerdem hat er einen Hund und ist Veganer – letzteres möchte er auch für das Gasthaus umsetzen.
Aaron arbeitet in einem Handwerksberuf, auf diesem Weg lernt er Francis kennen. Schon sein ganzen Leben lang lebt er in der (fiktiven) Kleinstadt Barrowsfield in Yorkshire und hat dort einen kleinen, aber feinen Freundeskreis, mit dem er sich regelmäßig zu Spielabenden trifft. Wie Francis ist er Veganer. Aaron hat schlechte Erfahrungen mit Beziehungen gemacht und dies wirkt noch nach. Ob das wohl für die beiden zu Problemen führt, oder nicht? Das könnt ihr im Roman lesen.
Edward ist ein Geist aus der edwardianischen Ära (ja, der Vorname ist Programm). Aus bestimmten Gründen findet er keine Ruhe. Mehr verrate ich nicht über ihn, wegen Spoilergefahr. 😉
Textschnipsel
Francis wagt sich in den Keller des Spukhauses…
Die erste Begegnung von Francis und Aaron …
Francis hat eine unheimliche Begegnung …
Das Medium Cecilia spricht mit einem Geist und Francis …
Aaron und Francis kommen sich näher …
Francis und sein „Angstinator“ …
Warum eigentlich Gay Romance mit einer Geistergeschichte?
Die kurze Antwort ist: Ich habe eine Schwäche für Geistergeschichten. Die lange Antwort: Ich habe früher viel Contemporary Gay bzw. Queer Romance gelesen, bis ich mich irgendwann daran „überlesen“ habe. Mittlerweile interessiert mich diese Form von Romance nur noch, wenn sie mit einem weiteren Thema verbunden wird, das mich auch abseits der romantischen Inhalte interessiert, z.B. Schauspiel, Musik, Kunst, (Cosy-)Krimis, Thriller, Mental Health Themen oder Formen von Diversität, die über „gay“ hinausgehen, bestimmte Schauplätze, Phantastik oder eben Geistergeschichten. Nachdem ich einiges in der Richtung gelesen habe, wollte ich gern selbst einmal Gay Romance mit einem Spukhaus schreiben.
Lesungsvideo Schnappt euch ein Heißgetränk, macht es euch gemütlich, wenn ihr könnt und mögt. Viel Spaß beim Reinhören. Das Video ist 8,5 Minuten lang. Warum ich so leichenblass wirke? Das ist Absicht, weil es zur gelesenen Szene passt. 😉 https://www.youtube.com/watch?v=vJTyN-bOUoI
Der Schauplatz Yorkshire
Der Roman spielt in Yorkshire, größtenteils in der fiktiven Kleinstadt Barrowsfield. Diese habe ich in der Nähe von Haworth und Keighley platziert (siehe die Karte „Ein Teil von Yorkshire“, dort habe ich einige Orte markiert, die in der Handlung erwähnt werden.)
Die Fotos bieten einen kleinen Eindruck der Landschaften. In einem der Fotos seht ihr das Ribblehead Viadukt, eine Eisenbahnbrücke in Northern Yorkshire. Und nein, ich war nicht selbst vor Ort, ich kann mir Fernreisen nicht leisten.
Geisterglaube in England
Meine Testleserin schrieb mir, sie fände es merkwürdig, dass die meisten Figuren im Roman die Existenz von Geistern einfach so hinnehmen. Aber das ist einfach kulturell in England anders als in Deutschland, dort ist der Glaube an Geister viel stärker verwurzelt als hierzulande.
Ich habe z.B. gelesen, dass Leute in England, die in Häusern leben, in denen es möglicherweise spukt, Gutachten von Ghosthunting-Teams erstellen lassen können, damit sie leichter umziehen oder andere Maßnahmen ergreifen können. (Das ist kein Witz.)
Ich habe die Situation in England unter anderem dem Sachbuch „Ghosthunting – Auf Spurensuche im Jenseits“ von Sebastian Bartoschek und Alexa Waschkau entnommen. In England gab es ja im 19. Jahrhundert auch eine starke Spiritismus-Bewegung und das wirkt wohl teilweise noch deutlich nach.
Ich habe also einige Infos dazu ins Buch eingearbeitet, also dass der Geisterglaube in England so verbreitet ist. Und eine der beiden Hauptfiguren wurde skeptischer als bisher, was Geister betrifft. Aber vielleicht ändert er dann doch noch seine Meinung. Das könnt ihr im Roman lesen.
Im Roman tauchen übrigens auch einige „Paranormal Investigators“ auf, die den Spuk im Gasthaus untersuchen wollen. In dieser Hinsicht hat mir das oben genannte Sachbuch für die Recherchen gut weitergeholfen.
Ihr wollt gern mehr Geistergeschichten in Kombination mit Gay Romance lesen?
Dann kann ich die dreiteilige Reihe „Valley Ghosts“ von B L Maxwell empfehlen, die in deutscher Übersetzung ebenfalls im Dead Soft Verlag erschienen ist.
Jason Thomas hat schon immer davon geträumt, zu beweisen, dass Geister real sind. Bereits als Kind war er besessen von Spukorten, und im Laufe der Zeit wurde seine Leidenschaft immer größer. So schleppte er auch seinen besten Freund Wade in verschiedene Spukhäuser und Hotels, immer in der Hoffnung, einen echten Geist zu sehen.
Wade Rivers hatte es immer geliebt, Zeit mit Jason zu verbringen, auch wenn das bedeutete, dass er einen gruseligen Ort nach dem anderen ertragen musste. Doch je länger sie sich kannten, umso stärker wurden die Gefühle für Jason. Leider wuchs auch seine Angst vor den Orten, die Jason erkunden wollte.
Das große Abenteuer beginnt, als sich die Chance bietet, ein Wochenende allein in einem berühmten Spukhaus zu verbringen. Für Jason die Erfüllung eines Traums, während es für Wade eher ein Albtraum ist. Tapfer versucht er, seine Ängste zu verdrängen.
Doch als merkwürdige Dinge passieren, ist das Eingeständnis seiner Gefühle für Jason plötzlich nicht mehr das Beängstigendste, was Wade passieren kann.
Die E-Books gibt es auch einzeln beim Verlag und überall, wo es E-Books gibt.
Ein weiteres Buch, mit dem ich für den Roman recherchiert habe, ist „ TheWitch’s Guide to the Paranormal: How to Investigate, Communicate, and Clear Spirits“ des amerikanischen Autors J. Allen J. Cross. Dieser ist unter anderem mit einem Team aktiv, das paranormale Untersuchungen macht, dabei aber auch spirituelle Aspekte beachtet. In seinem Buch zeigt der Autor unter anderem verschiedene Arten von Heimsuchungen auf, z.B. das sogenannte „Poltergeist“-Phänomen und noch andere.
In meinem Roman gibt es eine Hexe, die auch als Medium tätig ist und sich mit diesen verschiedenen Formen von Heimsuchungen auskennt. Ob sie Francis helfen kann, die Geister in seinem Gasthaus zu vertreiben? Das könnt ihr im Roman lesen.
Vegan auf Reisen? Im Roman möchte Francis ein veganes Bed & Breakfast aufziehen. Entsprechend wird es bei ihm vegane Speisen/Getränke zum Frühstück geben. Yorkshire ist mit seinen beeindruckenden rustikalen Landschaften eine beliebte Gegend für den Tourismus, unter anderem für Leute, die gern wandern.
Vegan sein und auf Reisen gehen, das ist oft gar nicht so einfach.
Aber es gibt Webseiten und Apps, die für Reisende vegane Hotels und Restaurants/Cafés anzeigen, z.B. diese (alles unbezahlte Werbung): https://veganaufreisen.de/
Eine weitere einfache Möglichkeit: Bei Google Maps „vegan Restaurant“ in die Suchleiste eingeben, dann werden euch entsprechende Lokale angezeigt.
Ein Rezept zum Buch Vegane Scones(britisches Teegebäck)
Zutaten 500 g Weizenmehl (je nach Vorliebe Weißmehl oder Vollkornmehl, es geht beides) 1 TL Salz 2 EL Zucker 1 Päckchen Backpulver 60 g Margarine oder 60 ml Pflanzenöl 300 ml veganen Drink, z.B. Haferdrink
Zubereitung Alle Zutaten gründlich mischen und zu einem glatten Teig verkneten. Diesen im Kühlschrank ca. 15 Minuten ruhen lassen. Dann aus dem Teig die Scones formen (wie kleine Brötchen). In den vorgeheizten Ofen auf die mittlere Schiene stellen.
Backzeit Ca. 20 Minuten Elektroherd, Ober- & Unterhitze 220 °C. Bzw. bis die Scones goldbraun sind
Serviervorschlag Die Scones etwas abkühlen lassen, aber noch warm servieren. Jeweils in zwei Hälften schneiden. Traditionell werden Scones mit Clotted Cream und Marmelade gegessen. Statt Clotted Cream nehme ich gern einen veganen Frischkäse.
Melanie Dommenz hat ihren Debütroman „Saitenumbruch – ein richtig mieses Date“ im Dead Soft Verlag veröffentlicht. Davon handelt er: „Versuch mal, schwul zu sein, wenn du wie ich in einem kleinen Ort in Bayern lebst. Meine Chancen, Gleichgesinnte in der Umgebung zu finden, waren gleich Null. Was bleibt dann noch? Klar, das Internet. Nur leider lief ein Date völlig aus dem Ruder und dann mein Leben. Aber lest selbst … Mein Name ist Niklas und Saiten-Umbruch erzählt dir meine Geschichte.“
Hallo Melanie, danke, dass du dir Zeit nimmst für dieses Interview. Was hat dich zu deinem Debütroman bzw. der entsprechenden Trilogie inspiriert?
Ich möchte dir danken für die Möglichkeit. Es war eine Schlüsselszene, die auf einer Bergtour, in meinem Kopf entstand. Gedanklich habe ich diese weiter gesponnen und zu schreiben begonnen.
Im Roman ist vor allem Niklas die perspektivtragende Figur. Weitere Perspektive haben Tristan und sein Bruder, aber sie stehen nicht im Vordergrund. Kannst du schon verraten, aus welcher Perspektive Band 2 in erster Linie geschildert wird?
Es bleibt natürlich weiterhin Niklas Geschichte, aber auch Tristan und Deniz werden mehr in den Vordergrund treten. Es ist etwas schwer zu erklären, ohne viel zu verraten aber, alle sind sehr schön eingebettet.
Und da wir gerade bei den Figuren sind, welche, abgesehen von Niklas, ist deine Lieblingsfigur und warum?
Das ist gar nicht so leicht zu beantworten. Ich denke nach Niklas kommt Deniz. Die Figur hat einfach Charme.
Dann bin ich gespannt, wie es mit Deniz weitergeht. Gab es beim Schreiben oder Veröffentlichungen eine besondere Herausforderung aus deiner Sicht?
Ja, eindeutig das Schreiben eines Exposé. Ich finde mich oder das, was ich mache nicht als besonders oder herausragend, aber in einem Exposé sollte man sein Manuskript ja überzeugend verkaufen. Das ist schwierig mit der Einstellung.
Es gibt einen Song zum Roman. Bitte erzähl einmal, wie ist es dazu gekommen?
Als ich die Geschichte um Niklas geschrieben habe, dachte ich mir es würde authentischer rüber kommen, wenn ich Songtexte in das Buch bringe, damit der Leser*in nachempfinden kann wie er seine Gefühle und Erlebnisse verarbeitet. Drei sind dabei entstanden und in der Story verwoben. Dann hat mich der Hafer gestochen und ich habe nach Musikern gesucht die damit richtige Lieder machen. Zum Glück habe ich die Brüder Stefan und Matthias Althaus gefunden, die beiden sind einfach mega! Und das mit dem Musikvideo war dann das Tüpfelchen auf dem i. Zu jedem Band wird es also einen Song und ein Video geben.
Viel Erfolg für die weiteren Songs und wie schön, dass bei dieser Trilogie Musik so eine wichtige Rolle spielt. Du warst 2024 auf der Frankfurter Buchmesse. Wie hast du das erlebt?
Ich bin von herzen dankbar das ich das überhaupt erleben durfte. Wer weiß schon ob ich noch einmal die Chance haben werde als Autorin dort zu sein. Vielleicht finden meine Projekte nie wieder einen Verlag. Also ich genieße solche Möglichkeiten in vollen Zügen. Ich durfte Kollegen/ Kolleginnen treffen, Bookstagrammer*innen und Leser*innen. So viele schöne Begegnungen und bereichernde Gespräche! Ich werde noch sehr lange davon zehren.
Das klingt wunderbar.Hast du abgesehen von der Saitenumbruch-Trilogie Pläne für weitere Bücher? Falls ja, kannst du schon etwas darüber verraten, oder ist es alles noch geheim?
Ja ein Manuskript ist fertig geschrieben und wartet auf seine Überarbeitung, damit ich es einreichen kann. Und 2025 möchte eine Idee unbedingt auf Papier gebracht werden, die mir schon eine Weile im Kopf herum schwirrt.
Nachwuchsautor*innen wird oft geraten, sich erst mal an Kurzgeschichten oder andere kürzere Texten zu wagen, bevor sie Romane schreiben. Ich habe das nicht gemacht, ich habe meinen ersten Roman mit 17 geschrieben. Wie war das bei dir? Was sind deine Schreibanfänge?
Saiten-Umbruch ist mein Schreibanfang. Ich bin Legastheniker und mir wurde immer eingetrichtert zu dumm für alles zu sein. Ich habe sehr sehr lange daran geglaubt. Verständlich das ich nie im Sinn hatte zu schreiben. Es war aus der Not heraus, weil mich diese Szenen im Kopf nicht mehr losgelassen haben. Ich dachte, wenn ich es aufschreibe, kann ich wieder schlafen.
Ja, das kenne ich so ähnlich, manche Geschichten haben auch mir keine Ruhe gelassen, bis ich sie aufgeschrieben habe. Kann man dich in den nächsten Monaten irgendwo live erleben, vielleicht mit einer Lesung?
Ja, schon am nächsten Wochenende beim art:festival in Berchtesgaden. Ich betreue den Buchstand und werde nicht nur mein Buch vorstellen, sondern auch eines von Jan Michalsky. Auch andere Autoren aus der Bubble sind mit dabei. Sandra Kandler, Mark Fear, Lovis Park, Nadine Schwager, É.R. Aranyos, die übrigens auch meine Songcover zeichnet, und viele mehr.
Ich habe mehrere Bücher mit solchen Figuren: Oliver aus „Die Rolle seines Lebens“ und „An seiner Seite“ ist bisexuell und kommt mit einem schwulen Mann zusammen.
Leo und Ashley aus „Regency Park“ sind beide bi oder pan, ohne ein spezielles Label für sich zu verwenden.
In meiner kommenden Neuerscheinung „Liebeswirren und Sommerwind“ ist Benjamin bi und kommt mit der heterosexuellen Nina zusammen. In diesem Zusammenhang schaut sich Nina einige typische Vorurteile gegenüber bisexuellen Menschen an.
Neulich schrieb mir jemand im Fediverse, er fühle sich nicht »divers« genug für Phantastik mit Diversität. Er sei ein monogamer cis hetero Mann. Und da möchte ich gern widersprechen. Heute richte ich mich einmal an alle, die diesen Beitrag lesen und straight (heterosexuell), cis und weiß sind. Oder auch ablebodied anstatt behindert, neurotypisch, allosexuell, nicht von Armut betroffen – mit anderen Worten: ich wende mich mit diesem Beitrag an Leute, die nicht einer oder mehreren marginalisierten Minderheiten angehören.
Das Lesen von Belletristik fördert die Empathie und das Sich-Hineinversetzen-Können in andere Lebenswelten. Dazu gibt es übrigens auch psychologische Studien, von denen einige z.B. Elea Brandt in ihrem lesenswerten Blogbeitrag „Ist Phantastik unpolitisch?“ verlinkt hat.
Wer aber als weißer cis hetero Mensch immer nur Bücher von anderen weißen cis hetero Menschen liest, die wiederum nur von weißen cis hetero Menschen handeln … ihr ahnt es schon, so hat man wenig Chancen, sich literarisch in die Erfahrungswelten von Menschen hineinzuversetzen, die nicht so sind, wie man selbst. Zum Beispiel queer. Oder Schwarz. Oder neurodivergent. Oder behindert. Oder oder oder … es gibt viele Diversitätsthemen.
In den USA gibt es zurzeit rechtskonservative bis hin zu noch rechteren Intiativen, die massiv Bücherzensur betreiben und bestimmte Bücher in Bildungseinrichtungen verbieten (googelt mal »Banned Books«). Davon sind auch Klassiker der Weltliteratur betroffen, sowie überdurchschnittlich viele Bücher über marginalisierte Themen, häufig auch von marginalisierten Autor*innen. Es gibt dort also immer mehr Menschen, die wollen, dass nur noch die Lebenswelten von weißen cis hetero Menschen in Büchern Gehör finden. Und wer sich fragt, zum Glück gibt es auch Gegenintiativen, die gegen diese Bücherzensur ankämpfen.
In Deutschland gibt es zurzeit keine Bücherzensur dieser Art und ich hoffe sehr, dass das auch in den kommenden Jahren und Jahrzehnten so bleibt.
Und was können wir heute tun? Ich bin bei weitem nicht die erste Person, die darüber schreibt, aber ich möchte auch gern daran erinnern, falls ihr noch nichts in der Richtung gehört oder gelesen habt: Liebe nicht marginalisierte Lesefans, bitte diversifiziert eure Bücherregale, wenn ihr dazu die Möglichkeit habt – zusätzlich zu dem, was ihr sonst so lest. Auf die Weise findet ihr vielleicht auch die eine oder andere Bücherperle, die euch sonst entgangen wäre. Viel Freude beim Lesen.