eine von vielen verschiedenen Solarpunkflaggen. Bildbeschreibung: Die Flagge ist grün und gelb, mit einer austrebenden Diagonale. Darin eingebettet ist eine runde, halbierte Form, oben mit einer stilisierten gelben Sonne, unten mit einem stilisierten Zahnrad auf grünem Untergrund
Lesezeit: ca. 3 Minuten
Solarpunk ist nicht nur ein literarisches und künstlerisches Genre, irgendwo zwischen Science-Fiction und Utopie mit positiven Zukunftsvisionen, sondern auch eine wachsende gesellschaftliche Bewegung weltweit, die nicht zentral organisiert ist. Das hat sie übrigens gemeinsam mit dem Paganismus/Heidentum und der Hexen-Community, aber ich schweife ab. Solarpunk-Beiträge finde ich viele im Fediverse – zumindest für den deutschspr. und englischspr. Raum, andere sind für mich persönlich wegen der Sprachbarrieren nicht accessible.
Was die Fiktion und auch Kunst angeht, aber auch weitere Informationen zu Solarpunk, kann ich die Story Seed Libary empfehlen. Diese wurde in mehrere Sprachen übersetzt, hoffentlich auch später ins Deutsche: https://storyseedlibrary.org/
Dort gibt es Kunst und Ideen für Geschichten. Die Kunst ist von menschlichen Künstler*innen gemacht, frei von KI-generiertem Slop und darf unter bestimmten Bedingungen genutzt werden. Mehr darüber hier: https://storyseedlibrary.org/pages/about/
Ein englischsprachiges Video mit vielen schönen Bildern, das gut erklärt, was Solarpunk ist, stammt von Andrewism (4,5 Minuten):
Ich zitiere daraus: „Solarpunk embraces a diversity of tactics: there is no single right way to do solarpunk. Instead, diverse communities from around the world adopt the name and the ideas, and build little nests of self-sustaining revolution.“
Übersetzung: „Solarpunkt umarmt eine Vielfalt an Taktiken: Es gibt nicht die eine richtige Art, Solarpunk zu sein oder zu machen. Stattdessen gibt es vielfältige Communities weltweit, die den Begriff und die Ideen für sich nutzen und kleine Nester einer selbstversorgenden Revolution bauen.“
Einige Beispiele für Möglichkeiten, wie sich das umsetzen lässt:
Upcycling und DIY (letzteres vor allem mit recycelten Materialien, bzw. nicht alles neu gekauft)
Guerilla Gardening
Permakulturen
eher Second-Hand-Kleidung, nachhaltige oder selbstgenähte Kleidung anstatt von Fast Fashion
Antikapitalistische und antifaschistische Aktivitäten
Materialien oder Werkzeuge verleihen
Vegetarisch oder vegan leben
Selbstversorgung: im eigenen Garten oder auf dem Balkon Obst, Gemüse oder Kräuter anbauen und mit seiner Community teilen (wenn die Ernte gut ausfällt und etwas übrig bleibt zum Teilen)
Solarpanele und Wärmepumpen, sowie andere Formen erneuerbarer Energie
generell Nachhaltigkeit aller Art
Alternativen zu großen Konzernen (z.B. Meta, Amazon, Spotify …) nutzen
Nachbarschaftstreffen, bei denen man schaut, welche Nachbar*innen Hilfe benötigen oder wie man sich gegenseitig unterstützen kann
Umwelt- und Tierschutzaktivitäten
Demonstrationen und andere politische Tätigkeiten für Social Justice, Klima- und Umweltschutz
Vielleicht macht ihr selbst auch einiges davon? Wer weiß, vielleicht schlummert auch in euch ein Solarpunk …
Ein weiteres Zitat aus dem Manifest: „Solarpunk culture includes all cultures, religions, abilities, sexes, genders and sexual identities.“
Übersetzung: „Die Solarpunk-Kultur schließt alle Kulturen, Religionen, Fähigkeiten, (Menschen aller) sexuellen Orientierungen, Gender und sexuellen Identitäten mit ein.“
Ihr seht, Solarpunk ist ein Diversitätsthema. Und das alles macht mir Hoffnung. Apropos Hoffnung, es gibt im Solarpunk auch Überschneidungen zum Genre Hopepunk (1)
Zum Thema belletristische Bücher: Im deutschsprachigen Raum weiß ich bisher von zwei Anthologien, die sich mit Solarpunk befassen: „Sonnenerwachen – Facetten des Aufbruchs“ hrsg. von Karl-Heinz Zimmer und Saskia Dreßler und „Sonnenseiten – Streetart trifft Solarpunk“ https://muenchnerschreiberlinge.com/anthologie/sonnenseiten/
Im englischsprachigen Raum hat z.B. Susan Kaye Quinn mehrere Solarpunk-Romane geschrieben, siehe: https://susankayequinn.com/
Susan ist auch im Fediverse sehr aktiv: @susankayequinn@wandering.shop
Ein Zitat über Hopepunk, das aus meiner Sicht auch zu Solarpunk passt: „Hopepunk is about fighting for a better future and taking action and doing radical kindness.“ (Alexandra Rowland) Beispiele für Hopepunk-Romane im deutschsprachigen Raum ist „Wasteland“ von Judith und Christian Vogt, sowie die Fortsetzung „LayLayLand“.
Ein Beitrag für die Aktion #DiversityDienstag Lesezeit: ca. 8 Minuten
Inhaltswarnung: Queerfeindlichkeit, auch Transfeindlichkeit, normative Vorstellungen, Gewalt gegenüber queeren Menschen in der Vergangenheit und heute.
Die kurze Antwort auf meine Ausgangsfrage lautet: Weil die LGBTIAQ*-Community mit traditionellen Rollenbildern/Genderrollen bricht.
Nun etwas ausführlicher:
Heteronormativität Wir leben in einer Gesellschaft, in der Heterosexualität als das „Normale“ betrachtet wird, der „Standard“. Alles, was davon abweicht, wird von Verfechtern des Patriarchats häufig mit Misstrauen betrachtet, sanktioniert, lächerlich gemacht, diskriminiert oder Schlimmeres. Auf dem Papier haben wir alle die gleichen Rechte, aber die sexuelle Orientierung und die Gender-Identität sind immer noch nicht entsprechend im Grundgesetz verankert. Ich zitiere aus einem aktuellen Artikel: „Die Grünen und der Bundesrat wollen Artikel 3 des Grundgesetzes um das Merkmal der „sexuellen Identität“ ergänzt wissen. Eine Mehrheit dafür ist aber nicht in Sicht.“ (1)
Breaking the binary Nichtbinäre Menschen sprengen nicht nur die althergebrachten Vorstellungen über Männer und Frauen, sondern auch das binäre System von „Mann“ und „Frau“. Einfach völlig unvorstellbar für viele cis Menschen, leider.
Smash the Cistem Trans Menschen brechen ebenfalls aus diesem System aus, zum Beispiel, aber nicht nur, mit geschlechtsangleichenden Maßnahmen. Sie fügen sich also, wie auch nichtbinäre Leute, nicht in die Geschlechterrolle, die das Patriarchat ihnen vorschreibt. Ich wage mal die Vermutung zu äußern, dass viele TERFs (2) unbewusst oder bewusst sehr frustriert sind mit dem Ausleben ihrer starren Geschlechterrollen und was das für sie bedeutet – sie projizieren dann ihre Frustration auf andere und so suchen sie sich Sündenböcke, an denen sie sich abarbeiten können, insbesondere trans Frauen und trans Männer.
Feminine Männer, maskuline Frauen? Der Ausdruck von Queerness ist vielfältig und viele Queers sind gender-nonconforming, das heißt, sie präsentieren sich ihrer Umwelt nicht so, wie es traditionelle Genderrollen vorschreiben. Beispiele: Frauen und FLINTA* (3)-Personen mit kurzen Haaren und „maskulin“ erscheinender Kleidung, Männer, die langes Haar und Nagellack oder auch Make-up tragen, Röcke anziehen … Aber auch manche cis heterosexuelle Menschen sind auf diese oder andere Weise gender-nonconforming.
Von Verfechtern des Patriarchats (ich lasse das mal so gegendert) wird aber all das schon als eine Bedrohung betrachtet. Entsprechend geraten z.B. auch Drag Queens und Drag Kings unter Beschuss.
Und ich spreche hier nicht nur vom Äußeren, sondern auch vom Verhalten. Männern, die weinen und sich nicht dafür schämen, sondern einen guten Zugang zu ihren Gefühlen haben? Frauen, die eine Kampfsportart machen oder aggressiv auftreten? Das gilt im Patriarchat als unmännlich bzw. unweiblich. Stattdessen versuchen uns Influencer*innen zu verkaufen, was ein „richtiger Mann“ sei oder wie Frauen zu sein hätten. In esoterisch-spirituellen Kreisen wird das dann auch als „devine feminine“ und „devine masculine“ angepriesen, aber mit einer tiefgründigen spirituellen Entwicklung haben die entsprechende Ratschläge wenig zu tun, sondern eher mit völlig überholten Rollenbildern wie aus den 1950ern.
Küche, Kinder, Kirche? Während es den wachsenden, toxischen Trend der „Trad Wives“ (vor allem, aber nicht nur, in USA) gibt, entziehen sich Queers auch hier den klassischen Rollenbildern. Einige gründen Regenbogenfamilien und das wird, ihr könnt es euch schon denken, auch als Bedrohung gesehen, denn wo kommen wir denn dahin, wenn zwei Frauen oder zwei Männer oder nichtbinäre Personen gemeinsam ein Kind aufziehen, oder ein trans Mann ein Kind gebärt? (Ja, das war Sarkasmus.) Andere Queers wollen gar keine Kinder haben – und, Überraschung, es gibt auch cis heterosexuelle Menschen, die keine Kinder haben möchten oder generell lieber Single sein wollen. In authoritären Regimes und im Kapitalismus ist das unerhört, und ich werde nun polemisch – Regimes und der Kapitalismus brauchen schließlich ständigen Nachschub an Leuten, die sie ausbeuten können: z.B. als Soldat in Kriegen oder als billige Arbeitskraft und natürlich auch Menschen – häufig, nicht immer, cis Frauen –, die unbezahlte Care-Arbeit machen. In der Popkultur wird die heteronormative, mononormative Kernfamilie – Mutter, Vater, Kind(er) –als das einzig Wahre propagiert. Immer wieder geht es in Filmen und Serien darum, dass die Familie das Wichtigste sei, dass sich Paare nach Konflikten wieder zusammenraufen, weil sie ihre Familie zusammenhalten „müssen“. Patchworkfamilien, Regenbogenfamilien oder andere alternative Familienformen werden so gut wie nie gezeigt.
Internalisierte Queerfeindlichkeit Einige queere Menschen, insbesondere cis Männer, haben eine so starke internalisierte Queerfeindlichkeit, dass sie gewalttätig oder aggressiv gegenüber anderen Queers werden. Das ist ein psychologisches Phänomen, zu dem sich ein eigener Blogbeitrag schreiben ließe. Als im Jahr 2016 im Club Pulse in Orlando, Florida 49 Menschen ermordet wurden, kam die Frage auf, ob der Täter möglicherweise seine internalisierte Queerfeindlichkeit durch dieses Verbrechen ausagierte. (4)
Amatonormativität In einer Welt, in der Romantik als das höchste der Gefühle verkauft wird und als absolut erstrebenswert gilt, stellen aromantische Menschen den Status Quo in Frage. Und dass Romantik keineswegs nur eine private, sondern auch eine gesellschaftliche Angelegenheit ist, zeigt unter anderem dieses Video von Ace Dad Advice: „WTF is Romance anyway?“ (5)
Allosexualität bzw. Allonormativität In einer Welt, in der angeblich alle Menschen ein starkes Interesse an Sex haben, bzw. eine starke Libido (solche Menschen werden auch als allosexuell bezeichnet) … ihr könnt es euch schon denken, Leute auf dem asexuellen Spektrum stellen auch hier den Status Quo in Frage. Und dass etwas so Privates wie Sex auch eine gesellschaftliche und politische Dimension hat, zeigt sich unter anderem an Fragen wie: Wer darf Sex mit wem haben? Ich erinnere daran, dass queere Sexualität, insbesondere cis-männliche Homosexualität, in vielen Ländern lange Zeit als Straftat galt oder bis heute gilt. Oder entsprechende Strafen wurden wieder eingeführt. Weitere Fragen könnten sein: Wie darf Sexualität dargestellt werden? Wie sind die Arbeitsbedingungen von Sexarbeiter*innen – falls sie überhaupt dieser Tätigkeit nachgehen dürfen? Zu diesem Thema gibt es ganze Bücher.
Mononormativität Für Verfechter des Patriarchats wird alles als Bedrohung betrachtet, dass das Konzept „Eine (Liebes-)Beziehung oder Ehe besteht aus zwei Personen“ in Frage stellt. Alles andere – offene Beziehungen, Polyamorie, Beziehungsanarchie ist im Patriarchat undenkbar und wird dahingehend sanktioniert, dass Menschen z.B. nur eine Person heiraten können.
Toxische Maskulinität Im Patriarchat wird an toxischer Maskulinität festgehalten. Dabei schadet diese allen, nicht nur Frauen und FLINTA*s, sondern auch den Männern selbst. Einen guten Beitrag über dieses Thema gibt es z.B. von Rising Gaze auf Instagram. (6)
Und leider wird toxische Maskulinität immer noch in der Popkultur massiv beworben sozusagen: In der Dark Romance und in anderen Genres werden toxische Beziehungen (oft mit Stalking, Entführung und ähnliches) oft ohne differenzierte Betrachtung romantisiert (7). Im weiten Feld von Thrillern, Actionfilmen und entsprechenden Games wird praktisch immer Gewalt, bis hin zu Mord, als das oftmals einzige Lösungsmittel für Konflikte dargestellt.
Auch werden Männer in der Popkultur häufig als hypermaskulin dargestellt. Schauspieler, die sich wochenlang quälen müssen, damit sie Muskeln aufbauen bzw. einen Sixpack bekommen, können vermutlich ein Lied davon singen. Dass dieses hypermaskuline Aussehen in den meisten Fällen ein unrealistisches Bild zeichnet, muss ich hoffentlich nicht erklären. Männer hingehen, die irgendwie „feminin“ wirken, sei es im Verhalten, innerliche Befindlichkeit oder Aussehen, werden als unmännlich betrachtet und ihnen wird häufig mit queerfeindlichen Slurs begegnet.
Das Sonderregister In den letzten paar Jahren gab es weltweit einen massiven rechten Backlash gegenüber queerem und queerfeministischem Aktivismus, da erzähle ich euch nichts Neues. Patriarchale Strukturen sind gewalttätig, sie drehen sich sehr stark um Macht und Kontrolle. Eine Form dieser Kontrolle war das von der Bundesregierung ursprünglich geplante Sonderregister. Ich zitiere aus einer Campact-Petition, die sich gegen das Sonderregister wandte und über eine Viertelmillion Unterschriften erzielte:
„Hallo, ich bin Penelope Alva Frank, Transfrau, queerfeministische Aktivistin und Gründerin der queerfeministischen Bewegung Queermany.
Ich weiß, wie es ist, jeden Tag Blicke, Sprüche und Angriffe auszuhalten, nur weil ich trans bin. Ich erlebe Queerfeindlichkeit auf der Straße, online und sogar in meinem Aktivismus wie bei, Polizei Gewahrsam 2023 und ich will mir gar nicht vorstellen, was passiert, wenn falsche Polizisten oder Behördenmitarbeiter Zugriff auf mein früheres Geschlecht haben.
Die geplante Verordnung bedeutet: Trans*, inter* und nicht-binäre Menschen sollen dauerhaft markiert bleiben – bei jeder Behörde, bei jeder Abfrage, unabhängig davon, ob wir das wollen. Während bei Heirat oder Adoption der frühere Name oft keine Rolle mehr spielt, soll hier ein Sonderregister etabliert werden, das gezielt Informationen speichert und weiterleiten darf.
Wir wissen aus der deutschen Geschichte:
Jüdinnen und Juden wurden systematisch erfasst, um sie sichtbar zu machen, auszugrenzen und zu verfolgen.
Queere Menschen standen jahrzehntelang auf Listen, wurden mit § 175 kriminalisiert, eingesperrt und erpresst.
Listen machen Minderheiten verletzlich – damals wie heute.
Mir ist wichtig: Ich setze diese grausamen Verbrechen nicht gleich mit heute. Aber ich weiß, wohin Sonderregister führen können, wenn Gesellschaften kippen und Hass stärker wird. Und gerade jetzt, in Zeiten täglicher queerfeindlicher Hetze, macht mir das Angst: Solche Listen könnten Missbrauch ermöglichen und als Transfrau wäre ich dann noch weniger sicher.“ (8)
Im rechten Backlash und von den Verfechtern des Patriarchats werden gezielt Feindbilder aufgebaut, Sündenböcke gesucht und queeren Menschen, die einfach nur friedlich auf ihre persönliche Weise existieren wollen, werden ihre Menschenrechte abgesprochen.
Und deshalb brauchen wir weiterhin Pride-Demos und müssen weiter für unsere Rechte kämpfen. Danke fürs Lesen. Dieser Beitrag darf gern geteilt werden.
(2) TERF ist eine Abkürzung für Trans Exclusionary Radical Feminist, also Feminist*innen, die trans Menschen aus ihrem Feminismus ausschließen. Ein sehr prominentes Beispiel dafür ist die Autorin und anti-trans Aktivistin JK Rowling.
(3) Die Abkürzung FLINTA* steht für Frauen, Lesben, Intergeschlechtliche, Nichtbinäre, Trans, Agender. Der Genderstern steht für weitere Identitäten, die nicht cis-männlich sind.
Nach längerer Überlegung beende ich meine selbstständige Tätigkeit als Illustrator*in. Ich hatte mich in den letzten Jahren auf größtenteils handgezeichnete Fantasylandkarten und Charakterportraits spezialisiert. Meine Arbeitsproben könnt ihr auf Deviantart sehen:
Aber es hat sich einiges geändert: In der buchigen Community werden leider zunehmend KI-generierte Bilder für Buchcover und Charakterportraits verwendet. Fantasylandkarten können ebenfalls ganz oder teilweise mit KI generiert werden oder mit entsprechenden Softwares hergestellt werden. Dabei wäre gerade bei mittelalterlich oder antik inspirierter High Fantasy eine handgezeichnete Karte besonders passend aus meiner Sicht. Aber gut, ich kann den Buchmarkt nicht als Einzelperson ändern, ich kann nur ändern, wie ich mit all dem umgehe. In diesem Jahr hatte ich keinen einzigen Auftrag für eine Fantasylandkarte oder ein Charakterportrait. Und deshalb höre ich nun auf.
Ich werde weiterhin in meiner Freizeit illustrieren, z.B. Fanart-Portraits, oder vielleicht wage ich mich mal an Solarpunk-Illustrationen ganz ohne Gewinnabsicht, wie es sie in der Story Seed Library gibt (ein starkes Projekt, finde ich): https://storyseedlibrary.org/
An dieser Stelle ein herzliches Dankeschön an alle, die bei mir Fantasylandkarten oder Charakterportraits in Auftrag gegeben haben. Das hat mir viel Freude gemacht und es hat mich auch sehr gefreut, eure Buchprojekte auf diese Weise begleiten zu können.
Am Montag, den 13.10. habe ich auf Instagram geschrieben:
Ein politischer Beitrag Aktuell gibt es eine Petition von Innit: „Nein zu schärferen Sanktionen beim Bürgergeld: Das Existenzminimum ist nicht verhandelbar“. Diese Petition hat mittlerweile über 56.000 Mitzeichnungen erzielt. Das ist sehr gut. Leider reicht das nicht. Aus folgendem Grund: Ein Bekannter von mir, der politisch tätig ist, schrieb mir: „allerdings wäre die Petition beim Bundestag nach meiner Kenntnis nicht nur besser, sondern auch der einzige Weg, überhaupt an eine Befassungspflicht zu gelangen. Andere Portale haben keinerlei Bindung gegenüber dem Parlament.„
Was wir also brauchen, ist eine entsprechende Petition direkt für den deutschen Bundestag. Ich habe am Montag nachgeschaut, es gibt noch keine solche Petition dort. Ich würde selbst eine schreiben, aber dafür fehlt mir das Knowhow. Deshalb meine Frage in die Runde: Gibt es hier jemanden, der eine solche Petition schreiben kann, wenn der entsprechende Gesetzesentwurf vorliegt? Mein Bekannter möchte das machen, aber eventuell schafft er es zeitlich nicht. Falls doch, teile ich seine Petition überall, wo es mir möglich ist.
Warum schreibe ich darüber? Ich selbst lebe mit Existenzminimum. Zwar beziehe ich kein Bürgergeld, sondern Grundsicherung (aufstockend zu meiner selbständigen Tätigkeit) und eine Erwerbsminderungsrente. Aber ich habe jahrelang Bürgergeld bekommen (als es noch Hartz IV hieß), weil ich aus gesundheitlichen Gründen nicht Vollzeit arbeiten konnte. Und ich könnte ein Buch darüber schreiben, was ich mit dem Jobcenter erlebt habe. Aber das wäre kein heiteres Buch, ganz im Gegenteil.
Soweit mein Instagram-Beitrag. Und hier weitere Überlegungen.
Nun sollen die Bürgergeldsanktionen so weit gehen, dass einem bei einer vollen Sanktion auch die Miete nicht mehr gezahlt wird. Damit droht mehr Menschen Obdachlosigkeit. Schon jetzt „waren zum Stichtag 31. Januar 2025 (…) in Deutschland nach den Meldungen von Kommunen und Einrichtungen rund 474 700 Personen wegen Wohnungslosigkeit untergebracht.“ (1) Das ist fast eine halbe Million und diese Zahl dürfte sich erhöhen, wenn die geplanten Änderungen tatsächlich umgesetzt werden.
Was das System Bürgergeld und die Jobcenter bzw. Agentur für Arbeit für Auswirkungen auf Betroffene hat, zeigt u.a. eine dreijährige Studie des Verein Sanktionsfrei e.V., siehe https://sanktionsfrei.de/studie25
Diese gibt es auch als Kurzfassung zu lesen auf 3 Seiten. Ich zitiere hier daraus einige Headlines. „1: Der Regelsatz von monatlich 563 € reicht laut großer Mehrheit der Befragten (72 %) nicht aus, um ein würdevolles Leben zu führen. 2: Der Wunsch vom Bürgergeld unabhängig zu werden ist stark ausgeprägt (74 %). Jedoch sind nur Wenige zuversichtlich, dass sie auch eine Stelle finden werden, mit der sie den Bürgergeldbezug beenden können (26 %). 3: Gesellschaftliches Stigma und Scham sind unter den Befragten sehr präsent. Nur 12 % fühlen sich zur Gesellschaft zugehörig und 42 % geben an, dass sie sich schämen, Bürgergeld zu beziehen.“
Mit sozialer Gerechtigkeit haben die Pläne zu den Bürgergeldsanktionen nicht mehr viel zu tun.
Stattdessen werden hier Menschen zu Sündenböcken gemacht – obwohl es in Deutschland nur ca. 16.000 bis 17.000 Totalverweigerer gibt, die nicht mit den Jobcenter wie gewünscht mitarbeiten. Ich zitiere den Verein Für Soziales Leben e.V.: „Statistiken der Bundesagentur für Arbeit zeigen, dass die Zahl der „Totalverweigerer“ verschwindend gering ist. Zwischen Januar und November 2023 erhielten rund 5,5 Millionen Menschen Bürgergeld. In diesem Zeitraum wurden in 13.838 Fällen Leistungen gemindert, weil eine Arbeit, Ausbildung oder Weiterbildung verweigert wurde. Hochgerechnet auf das gesamte Jahr ergibt das etwa 16.000 bis 17.000 Fälle – also lediglich 0,4 Prozent aller Bürgergeldbeziehenden. Die große Mehrheit der Leistungsminderungen (über 80 Prozent) erfolgte nicht wegen Arbeitsverweigerung, sondern wegen Meldeversäumnissen – zum Beispiel, wenn Empfängerinnen oder Empfänger einen Termin beim Jobcenter versäumten.“ (2)
Betroffene werden außerdem auch der Willkür von Sachbearbeiter*innen in den Jobcentern ausgesetzt. Sie werden darüber hinaus teilweise in Arbeitsverhältnisse gezwungen, die langfristig nicht für sie geeignet sind.
Eine Bekannte von mir schrieb, dass sie solche Angst habe, wieder arbeitslos und damit dem Jobcenter ausgeliefert zu sein, dass sie lieber bei ihrer aktuellen Arbeitsstelle bleibe, obwohl dieser Job sie nicht ausfülle.
Und ich könnte hier nun noch mehr Erfahrungen teilen. Eine eigene: Mitten in einer schwer depressiven Phase vor rund 10 Jahren musste ich zu einem Termin beim Jobcenter. Ich habe aufgrund der Depression während des gesamten Termins geweint und konnte mich kaum beruhigen. Die Sachbearbeiterin sagte mir: „Aber Sie brauchen doch nicht zu weinen.“ Ich habe ihr dann erklärt, dass ich gar nicht anders kann, weil ich eine Depression habe. Ich mag mich irren, aber ich gehe davon aus, dass Sachbearbeiter*innen in den Jobcenter nicht darin geschult werden, wie sie mit kranken Menschen umgehen sollten.
Ich bin online in einer diversen, bunten, buchigen Bubble unterwegs und kenne dadurch mehrere marginalisierte Menschen. Gerade marginalisierte Menschen sind überdurchschnittlich oft davon betroffen, arbeitslos zu sein, nicht in Vollzeit arbeiten zu können, viele haben Schwierigkeiten, überhaupt eine Arbeit zu finden oder erleben Diskriminierung am Arbeitsplatz oder es gibt noch andere Probleme. Das kann gesundheitliche oder andere Gründe haben, z.B. Sexismus, Rassismus, Ableismus oder anderes.
Aber nicht nur marginalisierte Menschen sind potenziell betroffen, grundsätzlich kann eine Arbeitslosigkeit jede Person vorübergehend oder langfristig treffen, unter anderem weil wir in unsicheren Zeiten leben, um es ganz grob zu sagen. Hinzu kommen oft befristetete Arbeitsverträge, so dass manche Leute immer wieder neu nach Arbeit suchen müssen und zwischendurch ebenfalls auf das Bürgergeld angewiesen sind.
Deshalb hier mein Aufruf: Im Sinne der Social Justice, seid solidarisch mit Menschen, die langfristig oder auch nur vorübergehend mit Existenzminimum leben, seien sie marginalisiert oder nicht. Und wenn ihr könnt, schreibt euren Abgeordneten, was ihr von den Plänen zu den Bürgergeldsanktionen haltet.
Ich habe zurückgeblickt auf meine schriftstellerische Tätigkeit, seit 2014. Mein Debütroman „Der Stern des Seth“ erschien 2015. Viel hat sich seit damals verändert, auch der Buchmarkt für Genreliteratur, u.a. durch BookTok, den Trends wie Romantasy und Dark Romance, der wachsenden Beliebtheit von Young Adult und New Adult und ich könnte hier noch viel mehr darüber schreiben, aber ich belasse es mal dabei.
Viele meiner Bücher waren und sind größtenteils eine Nische in der Nische der queeren Literatur, entsprechend ist meine Zielgruppe nie groß gewesen. Ich habe Versuche gemacht, mainstreamiger zu schreiben, aber auch das war nicht so erfolgreich wie erhofft.
Ich verdiene mittlerweile mit Lektoraten deutlich mehr als mit meinen Büchern und möchte mich mehr darauf konzentrieren. Hinzu kommt: Meine Motivation für neue Veröffentlichungen hat leider sehr gelitten. Einfach, weil es den ganzen Aufwand und die Zeit kaum noch lohnt, wenn ich mir meine Verkaufszahlen so ansehe.
Folgendes habe ich geplant:
Band 4 meiner Urban Fantasy Reihe „Hexen in Hamburg“ erscheint 2026. Hauptfigur ist diesmal der Student Fabian, der es mit einer sektenartigen Gruppe zu tun bekommt und mit seiner Mental Health kämpft (bipolare Störung). Ein genaues Veröffentlichungsdatum habe ich noch nicht.
Ebenfalls 2026 schreibe ich den fünften, letzten Band der Reihe, mit dem Goth Jannis als Hauptfigur. Ursprünglich hatte ich sechs Bände geplant, bin aber von diesem Plan abgekommen. In diesem finalen Band wird Samhain/Halloween eine wichtige Rolle spielen und ich möchte ihn 2027 veröffentlichen.
Außerdem habe ich noch einen High-Fantasy-Roman in meiner Fantasywelt Vanfarin, dieser handelt von einem jungen schwulen Mann, der in eine Sekte gerät und sich in ein Sektenmitglied verliebt. Wann dieser Roman erscheint, kann ich euch noch nicht sagen.
Ich habe also insgesamt noch drei Veröffentlichungen geplant.
Die Lust am Schreiben ist mir trotz allem geblieben, nur das ganze Drumherum einer Veröffentlichung finde ich zunehmend schwer. Was mache ich also stattdessen? Ich werde nach meinen letzten Veröffentlichungen nach Lust und Laune gratis Kurzgeschichten und (englischspr.) Fanfictions schreiben, zumindest ist das mein Plan. Also Schreiben als reines Hobby ohne Gewinnabsicht.
An dieser Stelle ein großes Dankeschön an euch – fürs Liken, Kommentieren in Social Media, Feedback zu meinen Büchern, dass ihr Bücher von mir gekauft habt, für das Lesen meiner Blogbeiträge, Gespräche mit mir auf Veranstaltungen vor Ort und online, für eure Unterstützung und auch den Austausch unter Autorenkolleg*innen. Das weiß ich sehr zu schätzen und es bedeutet mir viel.
Lesezeit: 3 Minuten Neulich habe ich ein Babysitting für ein viereinhalbjähriges Kind gemacht. Es wurde zu mir nach Hause gebracht, aber in meinem Bücherregal habe ich nur wenige Kinderbücher. Ich dachte mir, vielleicht finde ich etwas in einem Buch mit den Märchen der Gebrüder Grimm.
Das war sehr, sehr naiv von mir. Als ich begann, dem Kind „Aschenputtel“ vorzulesen, wurde mir nach wenigen Zeilen bewusst, wie unpassend der historische Originaltext des Märchens für den Zeitgeist und Kinder von heute ist. Ich muss dazu sagen, ich habe diesen Originaltext schon seit Jahrzehnten nicht mehr gelesen. Hier zwei Beispiele: Zunächst ging es bei Aschenputtel um Gottesfürchtigkeit und Frommheit. Bald darauf um Stiefschwestern, die zwar „schön und weiß von Angesicht waren“ aber „garstig und schwarz von Herzen“ waren. Ich hoffe, ich muss euch nicht erklären, warum der Satz mit den Stiefschwestern problematisch ist aus heutiger Sicht. Und das sind nur kurze Beispiele.
Mein nächster Gedanke war: Hat eigentlich schon mal jemand versucht, den Originaltext stilistisch so zu überarbeiten, dass er besser in eine diverse, bunte Gesellschaft passt? Ich meine keine Märchenadapationen und auch keine Disney-Verfilmungen.
Dann wurde mir allerdings schnell klar, eine solche Überarbeitung würde auch nicht reichen. Es gibt einfach zu viele Inhalte in diesen Märchen, die aus heutiger Sicht überholt, veraltet, problematisch sowie voller Vorurteile und Stereotypen sind und schon gar nicht passend für Kinder: Die böse Hexe in „Hänsel und Gretel“ stirbt den Feuertod (ein Echo auf die realen Hexenverfolgungen und deren Scheiterhaufen). Die Prinzessin oder eine junge Frau von niederem Stand muss ganz heteronormativ den Prinzen heiraten, was für zahlreiche Märchen gilt. Wer in einem Grimmschen Märchen „entstellt“ oder behindert ist, wird meistens auch als böse, hässlich und verkommen dargestellt, oder die Behinderung ist eine göttliche Strafe, die es durch tugendhaftes Verhalten zu überwinden gilt. In diesem Zusammenhang kann ich übrigens das Sachbuch „Entstellt – Über Märchen, Behinderung und Teilhabe“ von Amanda LeDuc sehr empfehlen.
Das Märchen „Frau Holle“ beginnt mit den Zeilen: „Eine Witwe hatte zwei Töchter, davon war die eine schön und fleißig, die andere häßlich und faul.“ Im weiteren Verlauf geht es dann u.a. um die Tugendhaftigkeit der Fleißigen. Was mich auf sehr unangenehme Weise an den Kapitalismus und die Leistungsgesellschaft erinnert, sowie an einige Strömungen im Christentum, wie den Calvinismus. (Und ich fange jetzt nicht mit dem Christofaschismus bzw. Christlichen Nationalismus in USA und anderen Ländern an, sonst sitzen wir morgen noch hier.)
Und es ließen sich sicherlich noch viele Beispiele in weiteren Märchen finden. Deshalb werfe ich mal die unpopular opinion in den Raum, dass die Grimmschen Märchen zumindest in ihrer Urform nicht in Kinderhände gehören.
Die gute Nachricht ist: Es gibt auf der ganzen Welt Märchen, aus so vielen Kulturen und darunter sind sicherlich auch viele, die sich wirklich für Kinder von heute eignen, besser als die alten Grimmschen Märchen. Und es gibt moderne, diverse Kunstmärchen von verschiedenen Autor*innen und auch Märchenadapationen für Kinder und/oder Erwachsene.
Last but not least eine Eigenwerbung: Ich selbst habe ein queeres Märchen für Jugendliche und Erwachsene geschrieben: „Queer durch die Märchenwelt: Der Prinz, der mich liebte“. Darin tauchen zwar mehrere Figuren aus den Grimmschen Märchen auf, aber ich verwende sie eher für humorvolle Einlagen.
Zunächst einmal: Besonders empfehlenswert finde ich die Seite https://www.behindthename.com/ Auf dieser Webseite findet ihr Namen aus aller Welt, mit ihrer Bedeutung (sofern bekannt), sowie zahlreiche historische Namen und viele aus Mythologien.
Wenn ihr Phantastik schreibt und entsprechend Phantastiknamen für eure Charaktere entwickeln möchtet, sucht am besten im Internet, ob die betreffenden Namen schon irgendwie genutzt werden. Ihr wollt ja sicherlich nicht, dass eure Figuren so heißen wie ein Medikament, eine eingetragene Marke oder eine Kleinstadt irgendwo auf der Welt.
Eine gängige Methode für Phantastiknamen: Man nehme einen realen, schon vorhandenen Namen und ändere einige Buchstaben, oder ordne die Buchstaben anders an. Ein Beispiel aus „Die Tribute von Panem“ ist der Name „Peeta“, der an die englische Aussprache von „Peter“ erinnert. V.E. Schwab hat in einer ihrer Buchreihen eine Figur namens „Alucard“ und das ist, ihr ahnt es schon, „Dracula“, nur rückwärts geschrieben. Auf ähnliche Art könnte aus einem „Jörn“ ein „Jorn“ werden, aus „Sabrina“ eine „Sabena“, aus „Elias“ vielleicht „Eljas“ und sicherlich fallen euch noch andere kreative Namensveränderungen ein.
Einige Leute bedienen sich gern an Namen aus den weltweiten Mythologien oder der Folklore. Bei eher unbekannten mythologischen oder folkloristischen Gestalten vielleicht keine schlechte Idee, aber von sehr bekannten würde ich eher abraten, da diese eben schon gewissermaßen „besetzt“ sind. Gleiches gilt für die Namen von Gottheiten, Dämonen, Geistern … Es sei denn, eure Figuren haben Eltern, die ihre Kinder gezielt nach diesen mythologischen/folkloristischen Gestalten benannt haben, dann ergibt das Sinn.
Ich beobachte häufiger in Romance-Romanen, dass die Hauptfiguren sehr ungewöhnliche oder seltene Namen haben. Manchmal sind das englischsprachige in einem deutschsprachigen Setting, was durchaus passen kann, da solche Namen auch im deutschsprachigen Raum gern verwendet werden. Teilweise sind es Namen aus ganz anderen Kulturkreisen, obwohl der Hintergrund der Figur eigentlich nicht dazu passt. Da wäre eine passende Hintergrundgeschichte (wie kam es zu diesem Namen?) aus meiner Sicht eine gute Idee. Meine Schwester beispielsweise wurde in Peru geboren und ihr zweiter Vorname ist ein spanischer, wie man ihn auch in Peru finden kann. Vielleicht wählen einige Autor*innen seltene Namen, um sich von der Masse abzuheben, oder weil diese Namen gerade im Trend liegen? Aus meiner Sicht ist nichts dagegen einzuwenden, gängige, „gewöhnliche“ Namen zu verwenden, vor allem, wenn das zur Familie der Figur passt (Fragt euch: Welchen Namen haben die Eltern für ihr Kind ausgewählt und mit welcher Motivation?)
Sucht am besten den Vor- und Nachnamen eurer Figuren im Internet, z.B. bei Wikipedia oder in einer Suchmaschine. So könnt ihr vermeiden, dass es zufällig derselbe Name ist wie der eines heutigen Promis, eines Verbrechers, einer historischen Persönlichkeit oder der einer anderen bekannten Person. Ich hatte mal überlegt, eine Figur Thomas Müller zu nennen. So heißt allerdings auch ein bekannter Fußballer, sodass ich bei meiner Figur lieber den Nachnamen weggelassen habe.
JK Rowling ist nicht nur offen transfeindlich, was schon seit einigen Jahren bekannt ist, sondern hat auch viel Geld in Initiativen investiert, die anti-trans Aktivismus betreiben, z.B. „For Women Scotland“. Das hat in UK sogar zu einer Gesetzgebung geführt, bei der nun gilt, dass trans Menschen rechtlich betrachtet das Gender haben, das ihnen bei der Geburt zugewiesen wurde. (1)
Wer weiterhin offizielle Produkte zu Harry Potter und der Wizarding World kauft, also Merch oder Bücher oder Games etc., unterstützt damit nicht nur JK Rowling, sondern auch ihren anti-trans Aktivismus. Aktuell wird z.B. die neue Harry-Potter-Serienverfilmung (von HBO) viel diskutiert.
Ihr wollt weiterhin Fantasybücher über Zauberer, Hexen, Magie und/oder Zauberschulen lesen? Keine Sorge, es gibt viele Alternativen zu Rowlings Werken. Gebt mal in eine Suchmaschine ein: „Alternativen zu Harry Potter“ oder ähnliche Suchanfragen. (2)
Auf diesen Beitrag bin ich durch einen Autor gekommen, der vor kurzem auch auf das Thema aufmerksam gemacht hat. Und zur Frage, warum ich nicht die Kunst von den Kunstschaffenden trenne, habe ich schon vor einiger Zeit diesen Blogbeitrag geschrieben.
Für den September 2025 stelle ich die Phantastikprompts, eine Aktion im Fediverse, bereit. Bitte beachten: Ich stelle sie nur bereit und beantworte sie auch selbst, ich teile im Fediverse aber nicht sämtliche Beiträge dazu.
Hier sind die Prompts (am Ende dieses Beitrags auch downloadbar als PDF und als Bild)
#Phantastikprompts 1.9. Stell uns dein aktuelles Projekt vor (oder, falls du aktuell keines hast, eines, an dem du gern arbeiten würdest).
#Phantastikprompts 2.9. Wie gehst du mit Kritik um? Hast du Tipps?
#Phantastikprompts 3.9. Was war das letzte Thema, das du recherchiert hast? (Und wo hast du recherchiert?)
#Phantastikprompts 4.9. Liest du oft das/die Subgenre/s der Phantastik, das/die du selbst schreibst, oder eher nicht?
#Phantastikprompts 5.9. Welches Phantastikwerk hat dich am meisten beeinflusst?
#Phantastikprompts 6.9. Ein Blick in die Speisekarte: Beschreibe eines deiner Bücher oder WIP so, als ob es eine leckere Speise wäre.
#Phantastikprompts 7.9. Deine Hauptfigur(en) macht/machen Urlaub auf einer einsamen Insel, in einem abgelegenen Wald oder ähnlich. 3 Gegenstände, die sie auf jeden Fall mitnehmen?
#Phantastikprompts 8.9. Wie reagiert dein Umfeld darauf, dass du Phantastik schreibst?
#Phantastikprompts 9.9. Welchen Anfänger*innenfehler hast du mal gemacht?
#Phantastikprompts 10.9. Gibt es ein Subgenre der Phantastik, das du gern mal schreiben möchtest, aber du bist bisher noch nicht dazu gekommen?
#Phantastikprompts 11.9. Wenn du die Gelegenheit und die Zeit hättest, deine allererste Geschichte/dein erstes Buch grundlegend zu überarbeiten, würdest du das machen?
#Phantastikprompts 12.9. Gibt es etwas, das du durch das Schreiben fürs Leben gelernt hast?
#Phantastikprompts 13.9. Hast du einen Rat für Nachwuchs-Autor*innen?
#Phantastikprompts 14.9. Hast du schon mal eine Figur geschrieben, die dir selbst sehr fremd war und wie bist du damit umgegangen?
#Phantastikprompts 15.9. Was ist dir bei einem Klappentext besonders wichtig?
#Phantastikprompts 16.9. Deine antagonistische Figur geht in Rente oder setzt sich zur Ruhe. Gibt es etwas, das sie bereut?
#Phantastikprompts 17.9. Dein Rezept gegen Schreibblockaden, oder andere Probleme beim Schreiben?
#Phantastikprompts 18.9. Worauf achtest du bei deinem Weltenbau besonders?
#Phantastikprompts 19.9. Wenn du eine Geschichte planst oder Ideen dafür hast, was kommt bei dir zuerst? Der Plot? Der Weltenbau? Die Figuren? Etwas anderes?
#Phantastikprompts 20.9. Was ist für dich der schwerste Aspekt beim Schreiben und wie gehst du damit um?
#Phantastikprompts 21.9. Was war bisher für dich die schönste Rückmeldung zu einem Text von dir?
#Phantastikprompts 22.9. Herbstanfang. Zeige uns eine herbstliche Szene aus deinem Buch. Falls es keine gibt – was verbindest du mit dem Herbst?
#Phantastikprompts 23.9. Wenn dich die Nachwelt nur für ein einziges Werk in Erinnerung behalten sollte, welches sollte es sein (wenn du darauf Einfluss hättest)?
#Phantastikprompts 24.9. Bringst du in deinen Geschichten/Büchern auch andere Kunstformen in irgendeiner Weise unter, z.B. Musik, Tanz, Kunst … ?
#Phantastikprompts 25.9. Zeige uns eine kurze Szene aus deinem aktuellen Projekt – das Thema der Szene kannst du dir frei aussuchen.
#Phantastikprompts 26.9. Welcher Ratschlag für Autor*innen hat dir bisher am meisten weitergeholfen?
#Phantastikprompts 27.9. Schreibst du „nur“ humanoide Phantastikwesen oder auch eher tierähnliche? Oder vielleicht sogar mit ganz anderen Vorbildern?
#Phantastikprompts 28.9. Vorschlag von Petra Hartmann: Gibt es Wörter, die du hasst?
#Phantastikprompts 29.9. Frei nach einem Vorschlag von Anna Saultron: Werde kreativ, wenn du magst. Wähle eines oder mehrere dieser Worte und schreibe eine kleine Mikrofiction: Kühlschrank – entrüstet – Raumstation – Nachtwächter – Feuer
#Phantastikprompts 30.9. Wenn dein Buch/deine Geschichte ein Lied wäre, welches Musikgenre hätte es und warum?
In den vergangenen Jahren und Monaten habe ich meinen Social-Media-Gebrauch überdacht und generell überlegt, welche Unternehmen ich noch und wie unterstützen möchte. Ich beschreibe hier mal, was daraus geworden ist, von A bis Z.
Amazon Meine eigenen Bücher gibt es weiterhin bei Amazon und größtenteils kann man sie auch überall sonst im Buchhandel bestellen. Aber ich selbst kaufe bei Amazon keine Bücher mehr, auch keine E-Books. Stattdessen kaufe ich sie bei einer lokalen Buchhandlung mit angegliedertem Onlineshop. Wenn euch das auch interessiert, schaut am besten mal bei den Buchhandlungen eurer Region, ob sie auch einen integrierten Onlineshop für E-Books haben. Ich vermeide es mittlerweile auch, so weit wie möglich, bei Amazon andere Produkte zu kaufen. Allerdings nutze ich weiterhin Amazon Prime Video, auch weil ich dort Filme und Serien leihen oder kaufen kann. (Da ich manchmal ganz spezielle sehen möchte, die es nicht bei anderen Streamingdiensten gibt, mache ich das auch weiterhin.) Aber wer weiß, vielleicht finde ich für Amazon Prime Video irgendwann auch noch eine gute Alternative.
Update: Etsy Ich habe kürzlich erfahren, dass Etsy die Sendungsverfolgung nun an ihre App bindet. Ich habe Etsy bisher nur am PC verwendet, ich möchte ihre App nicht auf meinen Handy installieren, nur um eine Sendungsverfolgung sehen zu können. Schade. Ich habe gern bei Kleinunternehmen und Kunsthandwerker*innen/Künstler*innen auf Etsy gekauft. Allerdings ist es schon länger so, dass Etsy recht hohe Gebühren von den Shops dort verlangt, was auch nicht gerade für diese Plattform spricht.
Facebook Nutze ich deutlich weniger als früher. Ich bin noch da, um Beiträge über die „Meta Business Suite“ planen zu können, wegen einiger Interessensgruppen und um mit einigen Leuten Kontakt zu halten, die ich sonst nicht anderswo sehe.
Instagram Eigentlich wollte ich von Instagram weitestgehend weg, aber leider ist die deutschsprachige Buchbubble nicht wie gehofft in großen Teilen ins Fediverse abgewandert. Also bin ich auch weiterhin auf Instagram. Ein weiterer Grund: Die deutschspr. Goth-Community ist dort sehr aktiv.
Spotify Spotify den Rücken zu kehren, dafür gibt es gute Gründe: Die Musiker*innen dort werden extrem schlecht bezahlt. Die Plattform wird mit KI-Musik geflutet, teilweise auch durch Spotify selbst. Der CEO investiert neuerdings mit gewaltigen Summen in Drohnen (ja, Militärwaffen). All das wollte ich nicht länger unterstützen und bin zu TIDAL gewechselt. Ich bin dort sehr zufrieden. Fast alle Songs und Musikstücke, die ich auf Spotify in Playlists hatte, gibt es auch auf TIDAL.
Twitter (X) Da bin ich schon 2022 weg und im Vergleich sehr glücklich im Fediverse/auf Mastodon. Ich habe dort mittlerweile sogar rund die dreifache Menge an Followern. Hier gibt es englischsprachige Tipps für den Einstieg: https://fedi.tips/ Und hier ein Blogbeitrag von mir über das Fediverse.
Vinted Seit die große Second-Hand-Plattform Vinted vor kurzem angekündigt hat, bald mit KI-Systemen zu arbeiten, die auch Fotos und Bildbeschreibungen von Verkäufer*innen zum Training verwenden werden, habe ich beschlossen, dort gar nichts mehr zu verkaufen. Und auch das Kaufen dort ist nicht mehr wirklich ein Vergnügen, denn Vinted agiert nun in mehreren Ländern, bietet aber keinen Länderfilter an. Wegen langer Transportwege und entsprechend weniger Nachhaltigkeit möchte ich aber nicht außerhalb von Deutschland kaufen. Stattdessen trage ich meine aussortierte Second-Hand-Kleidung gern zum Sammelcontainer eines lokalen Second-Hand-Shops oder in meinen Lieblings-Goth-Shop Nyctophilia, die eine Ecke für gebrauchte Kleidung und Accessoires haben.
YouTube Ich war die ständige Werbung auf der Plattform leid und möchte die Datenkrake Google nicht füttern, die hinter dieser Plattform steht. Eine Alternative dafür am PC oder Laptop ist die gratis Open-Source-Software FreeTube, damit kann ich nun ebenfalls YouTube-Videos sehen, ganz ohne Werbung und Datenkrake. FreeTube gibt es für Windows, Mac, Linux und noch weitere Betriebssysteme.
Wo bin ich gar nicht und wo will ich auch nicht hin? BlueSky, TikTok und Threads. Von allen drei Plattformen habe ich bisher nicht viel Gutes gehört, das Negative überwiegt. Ich kaufe auch nicht bei Shein, Temu und ähnlichen Anbietern. Früher habe ich gelegentlich bei Ebay gekauft und verkauft, das mache ich aber auch nicht mehr, oder nur im Ausnahmefall.